Baustelle an der Römerstraße verzögert sich Besseres Wasser für die Fische im Gehrenbachsee

Besseres Wasser für Gehrenbachsee: Römerstraße bis 8. November dicht
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Die Schuhe werden schwerer und schwerer. Auch nach ein paar Tagen „Goldener Oktober“ bleibt der Matsch noch dick im Profil der Sohlen kleben, wenn man sich der Baustelle an der Römerstraße nähert.

Eine wahre Schlammschlacht mussten die Tiefbauer der Stadtentwässerung (SEG) überstehen, die unter Vollsperrung der Straße am äußersten Zipfel von Schwerte malochen, um die Wasserqualität des Gehrenbachs wieder ins Lot zu bringen. Unmittelbar hinter der Eisenbahn-Unterführung und im Schatten der Autobahnbrücke Block Heide verbuddeln sie zwei großvolumige Betonkammern eines Regenklärbeckens.

Zubringer zur Autobahn

„Das Problem ist, dass die Römerstraße als Autobahnzubringer so stark befahren ist“, erklärt Heiko Mühlbauer, Pressechef der SEG-Konzernmutter Stadtwerke. Für Bewohnerinnen und Bewohner des Dortmunder Südens sei sie der kürzeste Weg auf die A1 in Schwerte.

Doch durch den zunehmenden Verkehr verunreinigten auch mehr Reifenabrieb, Öltropfen und anderer Schmutz die Straße, die über eine sogenannte Trennkanalisation verfüge. Im Gegensatz zum Abwasser aus den Häusern, das durch Rohre zur Kläranlage fließe, werde das Regenwasser in den Gehrenbach eingeleitet. Und das schwemme den Dreck von der Fahrbahn mit in die Natur.

Bagger stehen auf der Baustelle an der Römerstraße in Schwerte.
Zu einer regelrechten Schlammschlacht haben die Regengüsse der vergangenen Wochen die Baustelle an der Römerstraße gemacht. © Reinhard Schmitz

Eine alle sechs Jahre stattfindende Untersuchung habe ergeben, dass die Wasserqualität im Gehrenbach verbessert werden müsse, erläutert Heiko Mühlbauer.

Deshalb sei für die Römerstraße eine ähnliche Anlage geplant worden, wie sie sich seit zwei Jahren auf der Binnerheide bewährt habe. Im Erdreich versenkt werden dazu zwei hintereinandergeschaltete Becken, das langgestreckte Verteilungsbauwerk und das rundliche Regenklärbecken von sechs Metern Durchmesser.

Auf der Dortmunder Seite weisen Schilder schon in Höhe der Einmündung Lichtendorfer Straße auf die Sperrung der Römerstraße vor der Eisenbahnbrücke hin.
Auf der Dortmunder Seite weisen Schilder schon in Höhe der Einmündung Lichtendorfer Straße auf die Sperrung der Römerstraße vor der Eisenbahnbrücke hin. © Reinhard Schmitz

Regen hat Maßnahme verzögert

Das Prinzip ist folgendes: Weil der Schmutz mit der ersten Regenwelle in den Verteiler schwappt, staut dort eine Trennwand zunächst das Wasser auf. Vor ihr sollen sich die mitgeschwemmten Teilchen am Grund absetzen, während der nachlaufende saubere Regen später über die Sperre weiter in den Bach fließen kann.

Sobald das Wetter wieder trocken ist, wird der am Grund zurückgebliebene Inhalt dann in das Klärbecken weiter gepumpt. Dort halten Lamellen die Feststoffe im Wasser zurück, das anschließend über das normale Schmutzwassersystem zur Kläranlage geschickt wird.

„Messsonden kontrollieren den Wasserstand und den Zulauf“, berichtet der Stadtwerke-Sprecher weiter. Für deren Betrieb werde derzeit noch eine Stromleitung unter der Eisenbahn-Unterführung hindurch verlegt. Deren Freigabe für den Autoverkehr, ursprünglich für Ende Oktober angekündigt, verlängere sich, weil die vielen heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen die Arbeiten verzögert hätten. „Die Sperrung ist bis zum 8. November verlängert“, sagt Heiko Mühlbauer.