Gefahrenstelle auf Karl-Gerharts-Straße blieb Warum wurden nur Parkplätze neu markiert?

Parkplatz neu markiert – Gefahrenstelle auf Karl-Gerharts-Straße blieb
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Die Methode wirkte ebenso einfach wie genial. Man konnte fast im Vorbeigehen zuschauen, wie rasch die Markierungsarbeiten auf dem Parkplatz am Neumarkt am Mittwoch (26.3.) voranschritten. In maßgerechten Meterstreifen aus einer Art Folie geschnitten, legten Profis aus dem Münsterland die weißen Linien auf der großen Abstellfläche aus, um sie anschließend mittels eines Flammgeräts mit dem Asphalt zu verschmelzen. Natürlich war dieser vorher gefegt und an den jeweiligen Montagestellen mit dem Brenner von Feuchtigkeit befreit worden.

Gefahr hinter dem Rathaus

Sobald die neuen Trennstreifen aufgebracht waren, wurde Stellplatz um Stellplatz rasch wieder für die öffentliche Benutzung freigegeben. Wie am Schnürchen konnte die Aufgabe erledigt werden, was nicht nur eine Schwerterin auf die Idee brachte: Warum schickt man diese Firma nicht auch gleich zu der gefährlichen Stelle auf der Karl-Gerharts-Straße? Hinter dem Rathaus sind die Fahrbahnmarkierungen schon seit einer gefühlten Ewigkeit derart abgefahren, dass man die Trennung zwischen den sich begegnenden Linksabbiegespuren zur Hörder Straße und zur Hastingsallee höchstens noch erahnen kann.

Ein Mitarbeiter einer Fahrbahnmarkierungs-Firma legt weiße Farbstreifen auf einem Parkplatz aus.
Perfektes System: In Meterstreifen wurden die neuen Markierungslinien auf den Asphalt des Parkplatzes am Neumarkt gelegt und anschließend mit einem Brenner mit dem Asphalt verschweißt. © Reinhard Schmitz

Doch für die Karl-Gerharts-Straße ist – im Gegensatz zu der Parkplatzfläche gegenüber vom Ruhrtal-Gymnasium – nicht die Stadtverwaltung, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig, wie Stadt-Pressesprecher Ingo Rous erinnert. Die Verwaltung im Rathaus könne nicht einfach eine Firma beauftragen und dem Landesbetrieb anschließend die Rechnung weiterleiten. Die Aufgabe zu übertragen, sei nicht möglich.

Fahrspuren kaum noch erkennbar

Schon seit deutlich mehr als einem Jahr sind die Markierungen auf der Karl-Gerharts-Straße so stark abgenutzt, dass sie kaum noch erkennbar sind. Immer wieder hat die Stadt Schwerte seitdem den Landesbetrieb auf das Problem hingewiesen. Doch aus der zunächst für 2024 versprochenen Erneuerung wurde nichts. „Aufgrund der Bearbeitung von Unfallhäufungsstellen und anderen prioritären Arbeiten konnte die angesprochene Markierung an der Karl-Gerharts-Straße noch nicht erneuert werden“, hieß es im November von Straßen NRW. Damit war die Saison für den Farbauftrag erst einmal verstrichen. Aus Gründen der Gewährleistung – so war zu erfahren – könne er im Winter, wenn die Straßen zu nass sind, nicht aufgetragen werden.

Fast bis zur Unkenntlichkeit abgenutzte Fahrbahnmarkierungen auf einer Straße.
Nur noch drei schwache helle Punkte sind zwischen den beiden Autos auf dem Asphalt geblieben, wo eigentlich die weißen Linien die sich entgegenkommenden Linksabbiegerspuren auf der Karl-Gerharts-Straße deutlich trennen sollten. © Reinhard Schmitz (A)

Wann die Markierungen auf der Karl-Gerharts-Straße erneuert werden, dazu konnte Petra Vesper, Pressesprecherin von Straßen NRW (Bochum), auch am Freitag (28.3.) noch keine Aussage treffen. Diese Arbeiten müssten priorisiert werden: „Die abgenutzten Markierungen an der L 648 in Schwerte sind zwar bekannt, aber die L648 ist in diesem Bereich nicht als unfallanfällig eingestuft, weshalb die Markierung bislang nicht erneuert wurde.“