Das Beispiel von „Tobi bei Linneweber“ macht Mut. Nach Jahren des Leerstands ist das Ausflugslokal auf dem Bürenbruch wieder auf die gastronomische Landkarte zurückgekehrt. Zuvor war auch im Saustall in Schwerte-Wandhofen die Neubelebung – unter verändertem Konzept als Bar und Eventlocation – gelungen.
Dürfen jetzt auch die Westhofener darauf hoffen, dass ein großes Restaurant in ihrem Ortsteil wiedereröffnet wird? Hinweise darauf gibt eine Anzeige im Pachtvermittlungs-Portal der Krombacher Brauerei im Internet. Unter dem Titel „Komplett eingerichtetes Restaurant mit schönem Außenbereich“ ploppt dort ein stimmungsvolles Abendfoto von Haus Breer an der Reichshofstraße auf.
Komplett modernisiert
„Ich suche einen adäquaten Pächter für die Gastronomie“, bestätigt Eigentümer Ulrich Breer (57), der sich im Wesentlichen um den Hotelbetrieb in seinem Hause kümmert. Komplett modernisiert hat er in den vergangenen anderthalb Jahren die Zimmer mit den insgesamt 25 Betten.
Wo immer möglich, wurden bei der Erneuerung aller Bäder ebenerdige Duschen eingebaut. Es gibt Glasfaseranschluss, Ladestationen für Elektro-Autos auf dem eigenen Parkplatz und für Fahrräder in der Garage. Außerdem wurde in eine Photovoltaik-Anlage und eine Dachterrasse mit Blick auf die grünen Seiten von Westhofen investiert.

Bei der Sanierung wurden gleichzeitig vorausschauend die Stromkreise von Hotel- und Gastronomiebereich getrennt, dessen Möglichkeiten derzeit nach Bedarf für Partyservice, Veranstaltungen und Tagungen genutzt werden.
Der Tresenraum dient mit Snack-, Buch- und Spiele-Angeboten aktuell noch als Aufenthaltsraum für die Hotelgäste. Doch dieser könnte mit in den hellen, freundlichen Frühstückraum ziehen, der auf der Seite zum Parkplatz hin gestaltet worden ist – genauso wie die Rezeption.

Alles ist also vorbereitet für die Übergabe des Restaurants an einen neuen Betreiber. Insgesamt bietet das voll inventarisierte Gastronomie-Objekt nach Angaben der Krombacher Brauerei 120 Sitzplätze im Innern und 40 Sitzplätze im Außenbereich.
„Es gibt auch die Möglichkeit, eine Pächterwohnung mit 120 Quadratmetern im Haus mitzupachten“, berichtet Ulrich Breer: „Das ist aber kein Muss.“ Ebenso müsse die Kegelbahn nicht betrieben werden, wenn der Interessent darauf keinen Wert lege.

„Ich verlange nicht zu viel“, sagt Ulrich Breer zur Pacht, die die Krombacher Brauerei mit 1.300 Euro (netto/kalt) angibt plus Nebenkosten in Höhe von 700 Euro. Wichtig ist dem Eigentümer vor allem, einen vernünftigen, seriösen Vertragspartner zu finden: „Wenn sich jemand meldet, ist es gut. Wenn nicht, bleibt alles, wie es ist.“

Mit 16 Jahren in die Lehre
Seit Ende 2013 gibt es keinen täglichen Restaurantbetrieb mehr im Haus Breer, das seit drei Generationen im Familienbesitz ist. Ein Foto von Gründer Karl Breer hängt ganz oben in der Ahnengalerie am Hotel-Empfang, der für Gäste dank einer Schlüsselbox 24 Stunden am Tag erreichbar ist.
Es ist eine bunte Mischung aus Radfahrern, Einzelhandels-Reisenden, Handwerkern und Geschäftsleuten, die das Ambiente des Landhotels als Ruhepol nach einem langen Tag schätzen. „Wir betreuen die Gäste auch“, erzählt Ulrich Breer. „Es funktioniert wirklich.“
Dazu trägt die Erfahrung bei, die der 57-Jährige in seinem langen Berufsleben gesammelt hat. Schon im Alter von 16 Jahren startete er seine Ausbildung im Schloss Schwansbell in Lünen, bevor er hinauszog zu Häusern in Frankreich, der Schweiz und an der See. Seinen Küchenmeisterbrief erwarb Ulrich Breer in Süddeutschland. Doch als die Mutter erkrankte, kehrte er nach Hause zurück in den Familienbetrieb.
Eventhaus an der Hohensyburg
Einen Namen machte sich Ulrich Breer auch auf der Hohensyburg, wo er zusätzlich 2006 das traditionsreiche Lokal „Sommerfrische“ übernahm und nach einem Totalumbau als „Sunshine“ eröffnete.
Weil jedoch aus der Familie keine Nachfolge in Sicht war, trennte er sich in Corona-Zeiten wieder von dem Objekt, um sich voll und ganz auf sein Hotel in Westhofen zu konzentrieren. Bis heute behalten vom Engagement an der Hohensyburg hat er allerdings das Eventhaus auf der anderen Straßenseite.