Blume ist nicht gleich Blume, Baum nicht gleich Baum. Und erst recht nicht ist Pötschke gleich Pötschke. Diese Unterscheidung ist ganz wichtig im Gartencenter in Lichtendorf, nachdem für einen gleichnamigen Gartenbedarf-Versandhändler im rheinischen Kaarst ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden ist.
„Es ist uns wichtig klarzustellen, dass beide Pötschke heißen, aber unternehmerisch nicht zusammenhängen“, betont Geschäftsführer Christian Pötschke (33). Er wolle damit besorgten Fragen entgegentreten, die bei seinen Kundinnen und Kunden in den vergangenen Wochen mehrfach aufgekommen seien.
Vierte Generation am Ruder
Hintergrund waren Nachrichten über wirtschaftliche Turbulenzen bei dem fremden Unternehmen vom Niederrhein. Über diese unter „Gärtner Pötschke GmbH“ geführte Firma habe das Amtsgericht Düsseldorf ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet, wie Gerichtssprecherin Nicole Marci auf Anfrage bestätigt. Dort hat der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Ralf Kebekus das Sagen.

Erfolgreich ist unterdessen im heimischen Gartencenter am Overberger Weg die Unternehmensnachfolge vollzogen worden. Vor einem Jahr hat Seniorchef Ralf Pötschke (61), 2009 von den Ruhr Nachrichten als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet, die Leitung an seine Söhne Markus (30) und Christian Pötschke übergeben. Als Gärtner und Betriebswirt ergänzen sie sich perfekt in dieser Aufgabe in dem Betrieb, der in vierter Generation in Familienhand bleibt.
Gründung im November 1957
Die Tradition begründet hatte ihr Urgroßvater Gerhard Pötschke, als er am 1. November 1957 eine „Einzelhandelsverkaufsstelle für Sämerei, Blumenzwiebeln und Pflanzen“ beim Ordnungsamt Schwerte anmeldete. Auf Märkten in der Umgebung verkaufte er Samen für Nutz- und Zierpflanzen an die Kleingärtner. Später wurden auch selbst gezüchtete Blumen mit ins Sortiment aufgenommen.

Der Unternehmensgründer war es auch, der mit der Errichtung von zwei Hallen den Grundstein für das Gartencenter legte, das Sohn Harry Pötschke (ab etwa 1980) und Enkel Ralf Pötschke (ab 1990) immer weiter mehr erweiterten. Ein Meilenstein war 2008 der Umbau zu einem modernen Großcenter. Lichte Hallen mit Cabrio-Dächern und einem Indoor-Schwimmteich ersetzten den rustikalen Gewächshaus-Charme.
Alles außer Gartenmöbel
Auf dem 7.000 Quadratmeter großen Gelände – davon 5.000 Quadratmeter unter Dach – finden die Kunden „alles außer Gartenmöbel“. Das vielfältige Pflanzensortiment reicht von Beet- und Zimmerpflanzen bis zum Alleebaum, wie er noch jüngst für den Rombergpark geliefert wurde.
Gemüse, Sämereien, Floristik und die große Teichabteilung samt Fischen ergänzen das Sortiment. Zum Erfolg trägt der Service bei. Eine eigene Abteilung für Garten- und Landschaftsbau übernimmt sogar das Anlegen und Pflegen von Hausgärten oder Teichen. Insgesamt gibt es rund 50 Mitarbeiter – manche von ihnen sind sogar schon Rentner, die ihren Erfahrungsschatz in Teilzeit weitergeben.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Juli 2024.