Mit einer großen Auswahl an frischem Obst und Gemüse eröffnete (v.r.) Chirko Antar mit seinem Team Lara Palmisano, Rosa Maria Palmisano und Simona Manu sein Geschäft „Andiamo" am Postplatz.

© Reinhard Schmitz

Top-Adresse für Feinschmecker: Fruchthandel Andiamo am Postplatz eröffnet

rnEinkaufen in Schwerte

Endlich gibt es am Postplatz in Schwerte wieder frisches Obst und Gemüse. Statt des früheren „Klauke“ steht jetzt „Andiamo“ über der Ladentür, hinter der es außerdem italienische Feinkost gibt.

Schwerte

, 19.08.2021, 05:00 Uhr

Lange hatte man ihn nicht mehr am Postplatz gesehen, wo viele seinen legendären Fruchthandel immer noch vermissten. Mit einem Feigenbaum in der Hand marschierte Karl-Josef Klauke am Dienstagmittag (17.8.) zielstrebig an dem Hien-Brunnen vorbei zu seinem ehemaligen Ladenlokal zwischen dem Café Köhle und der ehemaligen Targobank-Filiale.

Der frühere Einzelhändler wollte seinen Nachfolgern gratulieren, die mit ihrem Frucht- und Feinkostgeschäft „Andiamo“ am selben Ort in seine Fußstapfen treten.

Der Vater von Jamila ist Spezialist für Obst- und Gemüseeinkauf

„Es sollte etwas sein, was passt“, sagte der 68-Jährige voller Freude, als er die Pflanze im Kübel an die „kleine Chefin“ Jamila überreichte. So nennen der neue Inhaber Chirko Antar und seine Frau Rosa Maria Palmisano scherzhaft ihre 15-jährige Tochter, die bei den letzten Vorbereitungen kräftig mit anpackte.

Genauso wie ihre Brüder Salvatore (14) und Amir (10). Die beiden Jungs hatten 120 Luftballons im Lagerraum in den italienischen Landesfarben Grün und Weiß aufgepustet, die die Kunden zur Eröffnung am Mittwochmorgen (18.8.) als riesige Girlande begrüßten.

Große Überraschung: Mit einem Feigenbaum kam Karl-Josef Klauke (r.), der von 1974 bis 2001 den Fruchthandel am Postplatz führte, um seinen Nachfolgern zur Neueröffnung unter dem Namen Andiamo zu gratulieren. Rosa Maria Palmisano (v.l.), ihre Tochter Jamila sowie die Feinkost-Fachfrau Simona Manu freuten sich sehr.

Große Überraschung: Mit einem Feigenbaum kam Karl-Josef Klauke (r.), der von 1974 bis 2001 den Fruchthandel am Postplatz führte, um seinen Nachfolgern zur Neueröffnung unter dem Namen Andiamo zu gratulieren. Rosa Maria Palmisano (v.l.), ihre Tochter Jamila sowie die Feinkost-Fachfrau Simona Manu freuten sich sehr. © Reinhard Schmitz

Noch mehr zog allerdings die große, bunte Auswahl an frischem Obst und Gemüse die Blicke auf sich. Wer hat schon einmal kugelrunde Auberginen aus Italien gesehen? Doch die waren am Mittwoch nur eine der zahlreichen Spezialitäten, die in den Stahlregalen locken, die in den vergangenen Tagen an der Wand des Hofs montiert worden waren.

120 Luftballons in italienischen Landesfarben haben Chefin Jamila (M.) und ihre Brüder Amir (10, v.) und Salvatore (14, h.) aufgeblasen, um die Kunden ihres Geschäfts Andiamo zur Eröffnung am Mittwoch (18.8.) zu begrüßen.

120 Luftballons in italienischen Landesfarben haben Chefin Jamila (M.) und ihre Brüder Amir (10, v.) und Salvatore (14, h.) aufgeblasen, um die Kunden ihres Geschäfts Andiamo zur Eröffnung am Mittwoch (18.8.) zu begrüßen. © Reinhard Schmitz

Lagern sollte die Ware darauf aber in geflochtenen Weidenkörbchen – und verkauft werden in den klassischen spitzen Tüten aus braunem Papier. Die Pflaumen und Johannisbeeren, die Kirschen und Chili-Tomaten, die verschiedenen Salate, all die würzigen Kräuter und noch Vieles mehr.

Parmigiano Reggiano ist der „Mercedes unter den Käsen“

„Frischer geht’s nicht“, sagte Chirko Antar, als er eine Pappschachtel voll grün-leuchtender Bio-Kresse in der Hand drehte. Stolz präsentierte er auch einige andere seiner Highlights, die die Feinkost-Fachfrau Simona Manu im hinterliegenden Ladenlokal mit der Kühltheke anbieten konnte. Den Rinderschinken Bresaola beispielsweise oder den 18 Monate lang gereiften Reibekäse Parmigiano Reggiano: „Das ist der Mercedes unter den Käsen.“

Im Ladenlokal hinter dem Hof mit den Auslagen bieten (v.l.) Rosa Maria Palmisano, ihre Tochter Jamila (15) und Simona Manu ausgewählte italienische Feinkost an.

Im Ladenlokal hinter dem Hof mit den Auslagen bieten (v.l.) Rosa Maria Palmisano, ihre Tochter Jamila (15) und Simona Manu ausgewählte italienische Feinkost an. © Reinhard Schmitz

In einem Regal aus stilvollen dunklen Holzkisten standen Weine wie der „Rosa“ und Flaschen mit kaltgepresstem Olivenöl. Der gediegenen Optik passte sich die Tür an, die mit einer Folie die Stimmung einer italienischen Gasse herbeizauberte. Wer genau hinschaute, entdeckte sogar ein eingedrucktes „Andiamo“-Logo über einem Geschäftseingang auf dem Bild.

Von 1974 bis 2001 betrieb Karl-Josef Klauke seinen Fruchthandel

Der Name ist italienisch und bedeutet so viel wie „Komm, wir gehen“. Hinein natürlich, damit der Laden wieder so ein Magnet wird wie zu Karl-Josef Klaukes Zeiten. Der war nach seiner Bundeswehrzeit 1974 – wie er berichtete – in den Fruchthandel eingestiegen, den der Geschäftsmann Helmut Giesberg wenige Jahre zuvor am Postplatz gegründet hatte.

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„2001 habe ich ihn verkauft an das Geschwisterpaar Pante“, erinnerte sich Karl-Josef Klauke. Danach sei die Firma durch drei oder vier Hände gegangen, bis sie Frank Schlage (der später aus familiären Gründen aufgeben musste) wieder zu altem Glanz gebracht habe.

Der jetzige Inhaber Chirko Antar hat einst als Angestellter bei Frank Schlage sein Rüstzeug gelernt. An diese Tradition anknüpfend, soll das Andiamo zu einer ersten Adresse für Obst, Gemüse und italienische Feinkost in der Stadt werden.