Größerer FKS-Schulhof zerstört „Allee-Charakter“? „Stadtpark wird weniger Fläche nicht schaden“

FKS-Schulhof: „Stadtpark wird weniger Fläche nicht schaden“
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Martina Niehaus

Die Friedrich-Kayser-Schule soll ein zweistöckiges OGS-Gebäude bekommen - diesen Beschluss hat der Rat jetzt gefasst. Die politischen Fraktionen waren sich darüber einig, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Mittagessen zukünftig nicht mehr im „Schichtsystem“ aufgrund von Platzmangel zu sich nehmen sollten.

Ein Platzproblem gibt es auch auf dem Schulhof, weshalb die Freude darüber groß war, als Stadtarchitektin Bettina Austmeyer in den vergangenen Ausschüssen verkündete, dass die Schule auch einen größeren Schulhof bekommen soll. Rund 200 Quadratmeter mehr sollen es werden. Die Vergrößerung ist nur in nordöstlicher Richtung möglich, also in Richtung des Stadtparks. 200 Quadratmeter klingen erst einmal viel. Wenn man sich allerdings einen fünfzig Meter langen und zwei Meter breiten Streifen vorstellt, ist das möglicherweise ein Anhaltspunkt.

Jetzt haben die Grünen im Rat den Antrag gestellt, bereits während der OGS-Bauphase den Schulhof zu erweitern – und gern mehr als die geplanten 200 Quadratmeter zu veranschlagen. Das soll im nächsten Bauausschuss beraten werden. Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Planungsdezernent Christian Vöcks sahen einige Probleme: Die alten Grabsteine ständen im Weg, der Notausgang aus der Sparkassen-Tiefgarage würde dann auf dem Schulhof enden, und durch einen Zaun nah entlang des Wegs würden die „Sichtachse“ sowie der „Allee-Charakter“ des Stadtparks, der ja bald verschönert werden soll, verloren gehen.

Chance ergreifen

Die Lösungen, die Stefan Simon (CDU) vorgeschlagen hat, sind aus meiner Sicht richtig: Grabsteine auf einem längst entwidmeten Friedhof lassen sich versetzen. Wenn der Notausgang der Tiefgarage auf dem Schulhof endet, ist das im Notfall sicher für niemanden ein Problem.

Was die „Sichtachse“ des Stadtparks betrifft: Die besteht momentan ohnehin nur aus einem Weg, der die Sicht auf demolierte Literatur-Stelen und schief aufgehängte Papierkörbe bietet. Feststeht: Weniger Fläche wird dem Stadtpark nicht schaden.

Die Grünen haben ihren Antrag zurückgezogen: Im Vertrauen darauf, dass im Bauausschuss ein handfester Plan vorgestellt wird. Diese Chance sollte die Verwaltung im Sinne der Kinder auch ergreifen. Niemand sollte etwas dagegen haben, wenn spielenden Kindern mehr Raum gegeben wird. Und wenn dadurch noch die „Wildpinkel“-Ecken entlang des Zauns verschwinden würden: umso besser. Der Gedanke, dass Menschen sich an einem Schulhof-Zaun erleichtern, während auf der anderen Seite Kinder spielen, ist ohnehin höchst unappetitlich. Und selbst den Grabsteinen würde eine Versetzung sicher guttun. Diese werden am jetzigen Standort nämlich ebenfalls „markiert“.

Im Prinzip sind sich alle Fraktionen einig, dass die Kinder mehr Platz bekommen sollen. Es wäre wichtig, dass dieser Wille auch umgesetzt wird.