Viel Zeit für Souvenirs blieb nicht: Der Bumerang mit traditioneller Bemalung ist eines der wenigen Erinnerungsstücke, die Emma Schepers aus Australien mitbringen konnte. © Reinhard Schmitz
Coronakrise in Schwerte
Flieger der Bundesregierung holt Emma (16) aus Australien zurück
Die Odyssee ist zu Ende. Die Eltern konnten Emma Schepers am Frankfurter Flughafen in Empfang nehmen. Zwei Wochen lang hatte die 16-Jährige in Sydney festgesessen, weil es keine Flüge gab.
In Sydney alle Geschäfte noch offen, in Schwerte alles tot. Von der Coronastarre wurde Emma Schepers fast noch kälter erwischt als vom Temperaturschock. „Ich friere immer noch“, sagt die 16-Jährige, nachdem 23 Flugstunden sie aus dem australischen Hochsommer mit 38 bis 40 Grad in den deutschen Frühling zurückgeworfen haben. Gleichwohl ist die Schauspielerin der Naturbühne Hohensyburg erleichtert, nach dem unfreiwillig zum Abenteuerurlaub gewordenen Au-Pair-Aufenthalt wieder zu Hause in Aplerbeck zu sein. Weil die Fluggesellschaften reihenweise Rückflüge gecancelt hatten, saß sie zwei Wochen lang in Sydney fest. Zum Glück konnte sie bei den Großeltern ihrer Au-Pair-Familie wohnen, die in der Nähe des Airports leben.
Im Flieger die ganze Zeit nur mit Atemschutzmaske
„Es war schon sehr aufregend“, berichtet Emma Schepers. Schließlich half die Deutsche Botschaft in Canberra, die zusammen mit der Bundesregierung Rückflüge für gestrandete deutsche Urlauber organisierte. Als jüngste Passagierin, die ohne Eltern unterwegs war, durfte sie in die erste Maschine einsteigen. Die kleine Condor-Boeing sei nur zu etwa 85 Prozent besetzt gewesen. Bordsprache war Deutsch. Die erste Nachricht: Es gab keinen Service, kein Unterhaltungsprogramm. Aber wenigstens eine kleine Snackbox mit einem Sandwich und einer Flasche Wasser. Nur zum Essen und Trinken durfte auch der obligatorische Mundschutz abgenommen werden. Sonst musste die Plastikmaske die ganze Zeit über dem Gesicht bleiben: „Auch beim Schlafen.“
Mit dieser Condor-Boeing wurde Emma Schepers nach Deutschland zurückgeholt. © Michael Rosemann
Es war ein langer Flug, bis die Eltern Emma Schepers am Samstagmorgen am Frankfurter Flughafen in Empfang nehmen konnten. Zuhause dampfte ihr Lieblingsessen im Ofen: „Spinat-Lasagne.“ Dazu ein Nachtisch nach dem Familienrezept ihrer Oma.
Die fehlenden Wochen in Australien werden nachgeholt
„Ich hab´ mir die Abreise anders vorgestellt“, sagt die 16-Jährige. Eigentlich wollte sie bis Ende April in Australien bleiben, bevor die Coronakrise in Europa zum überstürzten Rückflug drängte. Vorbei die traumhaften Sonnenaufgänge in der Wüste, die sie beim Triathlon-Training mit einer Laufgruppe erlebte. Von den Freunden konnte sie sich ebensowenig richtig verabschieden wie von von Kindern des Kindergartens, wo sie ein Praktikum absolvierte. Doch das soll nachgeholt werden: „Ich will da auf jeden Fall nochmal hin.“ Vielleicht schon in den Sommerferien.
Bis dahin ist hoffentlich längst wieder Normalität im Lande eingekehrt, kann sich Emma Schepers wieder mit Freunden treffen und mit den Schulkameraden am Waldorf-Gymnasium in Dortmund-Brünninghausen ihre Erlebnisse austauschen. Ach ja, und dann warten da ja auch noch Auftritte auf der Naturbühne Hohensyburg, wo die Weitgereiste im Familien-Musical Shrek zu erleben ist.
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