Mehrere Einsätze
Fluchtauto der Aldi-Räuber blieb im Gleis stecken – Zweiter Vorfall auf der Autobahn
Wildes Gebrüll. Ein Pkw von Männern umzingelt. Kunden erlebten die Szenen nach dem Aldi-Raub hautnah mit. Dass rasch so viel Polizei mit zwei Hubschraubern vor Ort war, hatte besondere Gründe.
Das Zuschlagen von Fahrertüren ist normalerweise das lauteste Geräusch, das abends auf dem Parkplatz des Aldi-Markts am Bahnhof zu hören ist. Es wird höchstens übertönt vom Aufheulen eines Automotors, wenn Übermütige sich auf der angrenzenden Margot-Röttger-Rath-Straße in PS-starken Wagen beweisen müssen.
Doch am Donnerstagabend (19.5.) war alles ganz anders. Lautstarkes Geschrei drang vom Parkstreifen gegenüber der Einfahrt herüber.
Der Fluchtwagen blieb in den Bahngleisen stecken
Unwillkürlich drehten Kunden, die gerade ihre Kartoffelsäcke oder Milchpakete in den Kofferraum laden wollten, ihre Köpfe. Auf dem Parkstreifen vor dem Bahngelände war eine größere Gruppe von Männern auszumachen, die aufgeregt einen dunklen Pkw umringte. Aus der Ferne sah es so aus, als ob jemand mit einem größeren, länglichen Gegenstand auf die Windschutzscheibe eindrosch.
Das Auto bewegte sich ein paarmal ein Stückchen vor und zurück. Dann gelang es dem Fahrer offensichtlich, aus der Situation zu entkommen. Allerdings wohl nicht weit. Denn er brauste ausgerechnet in Richtung Graffiti-Halle davon, wo die Sackgasse an den Bahnanlagen endet. Dort kreuzen die Schienen der Werksbahn, die auf das Gelände von Schwerter Profile führen.
Anwohner Guido Ritter schaute auf die Uhr: Ab 18.25 Uhr habe der Polizeihubschrauber am Donnerstagabend (19.5.) rund anderthalb Stunden lang über der Binnerheide gekreist. Ein weiterer war am Bahnhof im Einsatz. © Guido Ritter
War es Unwissenheit oder Panik, die die selbstgewählte Falle zuschnappen ließ? Denn tatsächlich fand die Polizei kurz darauf das Fluchtfahrzeug der mutmaßlichen Aldi-Räuber, das in den Ladegleisen stecken geblieben war.
So berichtet es Polizei-Pressesprecher Bernd Pentrop (Unna) auf Anfrage. Er kennt auch das Vorgeschehen: Nach dem räuberischen Diebstahl im Aldi-Markt, der sich gegen 19.05 Uhr ereignet hatte, habe sich einer der mutmaßlichen Täter in das Fahrzeug zurückgezogen. Zeugen hätten versucht, das Fahrzeug anzuhalten, das sich ein paarmal bewegte. Dabei war ein 45-Jähriger von dem Auto berührt und leicht verletzt worden.
Gleichzeitig gab es einen Großeinsatz auf der Binnerheide
Vom Ort des Geschehens sah man kurz darauf noch zwei Männer wegrennen – einen größeren und einen kleineren. Sie liefen längs vor dem Eingang und den Einkaufswagenständern des Aldi-Markts vorbei und verschwanden dann hinter der Ecke des Gebäudes, wo es in Richtung Walzwerk-Gelände geht.
Schon wenig später waren Polizeifahrzeuge mit Blaulicht zur Stelle, ein Hubschrauber kreiste über dem Einkaufszentrum, während bei Aldi und auch im benachbarten Rewe der Verkauf ganz normal weiterging. Die Kassierer zogen wie gewohnt die Waren über den Scanner, von der Aufregung war nichts zu spüren.
Draußen konnte die Polizei im Zusammenhang mit dem Tabakwaren-Raub fünf Tatverdächtige festnehmen. Bei dem schnellen Fahndungserfolg halfen auch glückliche Zufälle mit. Die Kriminellen hatten sich nicht nur für ihren Beutezug den Termin des landesweiten Fahndungs- und Kontrolltags ausgesucht, bei dem die Polizei immer besonders stark Präsenz zeigt.
Noch mehr Streifenwagen waren in Schwerte vor Ort, weil gleichzeitig viele Beamte der Autobahnpolizei zu einem Einsatz auf der Binnerheide geeilt waren.
Opel-Fahrer flüchtet nach Unfall zu Fuß von der Autobahn
Dort wurde nach den beiden Insassen eines Pkw gefahndet, die nach einem Unfall auf der Autobahn A1 zu Fuß geflüchtet waren. Wie der zuständige Polizei-Pressesprecher Felix Groß (Dortmund) berichtet, hatte eine Zivilstreife einen Opel kontrollieren wollen, der im Stau etwa 700 Meter vor der Raststätte Lichtendorf-Süd auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs war.
Fast gleichzeitig mit der Fahndung nach den Aldi-Räubern war auf der Autobahn A1 in Richtung Bremen ein Opel-Fahrer gegen die Lärmschutzwand gekracht, als er vor einer Polizeikontrolle flüchtete. © Manuel Dembowski
Der Fahrer tat zunächst so, als er ob die Haltesignale befolgen und auf dem Seitenstreifen anhalten wollte. Doch dann habe er Gas gegeben und sei mit 60 bis 80 km/h in gefährlicher Weise durch den Stau hin- und hergekurvt, bis er gegen die Lärmschutzwand krachte. Die Insassen kletterten über die Wand und suchten zu Fuß das Weite. Die großangelegte Fahndung, bei der ein weiterer Hubschrauber angefordert wurde, blieb erfolglos.
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