Ein mit einem Akku betriebenes Hoverboard hat sich am Mittwoch (28.8.) in einer Wohnung in Dortmund entzündet. Die zehnjährige Emilia war allein in der Wohnung, als das Feuer ausbrach - ihre Mutter holte gerade die Geschwister aus dem Kindergarten ab. Zum Glück konnte sich das Mädchen vom Balkon aus bemerkbar machen. Die Wohnung war wegen giftiger Gase vorerst unbewohnbar. Dass das Weihnachtsgeschenk von Emilia einfach so Feuer fangen konnte, hatte die Familie geschockt.
Wir haben nachgefragt: Olaf Patzke von der Feuerwehr Schwerte hat genau erklärt, warum es häufig zu Akku-Bränden kommt, welche Folgen das haben kann - und welche Regeln Eltern unbedingt beachten sollten.

Was sind die Brandursachen bei Akkus?
Lithium-Akkus sind für technische Defekte durchaus anfällig. Ursache für einen Brand sind typischerweise mechanische Beschädigungen, niedrige Temperaturen oder Tiefentladungen.
Wodurch entstehen diese Schäden?
Wenn ein Akku hart auf den Boden aufschlägt, bei Frost draußen bleibt oder komplett oft entladen wird, kann der Akku beschädigt werden. Dies betrifft nicht nur die Batterien von E-Rollern, sondern auch E-Bikes und sogenannte Hoverboards, akkubetriebene Werkzeuge und auch Handys. Gerade, dass ein Handy aus der Hand auf den Boden fällt, ist nicht selten. Das Unangenehme ist dabei, dass sich die Folgen nicht sofort erkennbar werden.
Warum geraten Akkus häufig beim Laden in Brand?
Grundsätzlich ist das Aufladen ein kritischer Moment – die meisten Brände entstehen in der Ladephase. Das Hauptproblem ist, dass sich die Energie in einer defekten Speicherzelle des Akkus sehr schnell entlädt. Dabei entstehen hohe Temperaturen, und bei der Zersetzung von einzelnen Akku-Zellen können durch die exotherme Reaktion weitere Zellen zur Zersetzung angeregt werden - ein sogenannter Thermal-Run (also eine Kettenreaktion) tritt ein.
Was ist an brennenden Akkus besonders gefährlich?
Bei Bränden von Lithium-Ionen-Akkus wird Fluorwasserstoffgas freigesetzt, das ätzend und giftig ist. Diese Mischung ist gefährlich: Der Brandrauch ist besonders giftig, die hohen Temperaturen des Batteriebrandes entzünden brennbares Material im Umfeld des Lagerortes.

Also haben solche Geräte im Kinderzimmer nichts zu suchen.
In einem Kinderzimmer ist ein solches Brandereignis fatal. Daher wird seitens der Feuerwehr empfohlen, solche Akkus nicht innerhalb der Wohnung zu lagern und zu laden, bzw. sofern nicht möglich, mindestens bei der Ladung anwesend sein. Wenn der Akku abseits vom Fahrzeug geladen wird, kann er für die Dauer des Ladens in einer speziellen feuerfesten Tasche untergebracht werden. Damit könnten für den seltenen Fall eines Brandes offene Flammen vermieden werden.
Manche Hersteller lassen ein unbeaufsichtigtes Laden der Akkus gar nicht zu. Dies bedeutet streng genommen: Akku nur unter ständiger Aufsicht laden.
Was ist zu tun, wenn doch ein Brand ausbricht?
Brennt ein solch großer Akku, sollte man die Wohnung sofort verlassen, Fenster und Türen schließen und die Feuerwehr alarmieren. Sofern es sich um kleinere Akkus handelt (Handy zum Beispiel) spricht auch im Falle eines Defektes nichts dagegen, falls möglich den Akku zu entfernen und in einen Wassereimer oder ähnliches zu legen. So kann man ein offenes Feuer mit den oben genannten Begleiterscheinungen vermeiden.