Die Turnhalle des Friedrich-Bährens-Gymnasiums (FBG) ist in die Jahre gekommen – das über 50 Jahre alte Gebäude wird inzwischen durch ein Gerüst geschützt, da immer mal wieder die Fassade bröckelt. Ein Gutachten des Dortmunder Planungsbüros Assmann Beraten + Planen hatte im Auftrag der Stadtverwaltung alle Schwerter Turnhallen bewertet.
Bei dem Gutachten zum Zustand der Turnhallen handelt es sich um eine erste Machbarkeitsprüfung, über die der Rat letztlich die Beschlüsse fassen muss. Trotzdem hat sich das FBG nach der Veröffentlichung des Gutachtens jetzt mit einer Stellungnahme der Schulkonferenz zu Wort gemeldet. Nur eine von zwei möglichen Varianten hält die Schulkonferenz des Gymnasiums nämlich überhaupt für umsetzbar.


Zwei Neubau-Varianten
Variante 1 sieht die Positionierung eines Ersatzneubaus anstelle der aktuell dort stehenden OGS der Albert-Schweitzer-Schule und geplanten Street-Sports-Flächen des FBGs vor, Variante 2 eine Positionierung eines Ersatzneubaus anstelle der „alten“ Turnhalle des Gymnasiums.
„Aus schulischer Sicht kommt nur Variante 1 in Betracht“, heißt es in der Stellungnahme. Denn: „Das FBG ist Partnerschule des Leistungssports und hat einen Sport-LK. Ein Ersatzneubau an gleicher Stelle würde bedeuten, dass mindestens zwei Schuljahre kein Sportunterricht vor Ort in der Halle stattfinden kann.“
Das sei optimistisch geschätzt. Ein Auspendeln an einen anderen Standort sei schulorganisatorisch nicht darstellbar und gefährde damit Schulabschlüsse. Auf Anfrage erklärt Schulleiter Heiko Klanke, dass laut Schulentwicklungsplan gestiegener Bedarf beim Schulsport vermerkt und auch zu erwarten ist. „Beide Gymnasien haben durch die Umstellung auf G9 einen jeweils zusätzlichen Bedarf von zwölf Stunden. Und auch die Albert-Schweitzer-Schule nutzt die Turnhalle.“
Die Bereitstellung von Hallen für den Schulsport sei eine städtische Pflichtaufgabe und müsse Vorrang vor freiwilligen Leistungen haben. Klanke: „Deshalb sollte der Neubau der Halle auch eine höhere Priorisierung bekommen.“ Dort steht die FBG-Turnhalle derzeit auf Platz 4 – nach der Turnhalle der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule (im Zuge des Neubaus), der Turnhalle Wasserstraße und der Turnhalle Villigst.

Multifunktionsraum
In der Stellungnahme der Schulkonferenz heißt es weiter: „Wir schlagen daher folgendes Vorgehen vor: Sobald der Neubau der Albert-Schweizer-Schule bezogen und das Gebäude der OGS abgerissen ist, wird im Bereich der alten OGS und des Schulhofes der ehemaligen Kardinal-von-Galen-Schule eine neue Dreifach-Schulsporthalle errichtet, die einen Multifunktionsraum vom mindestens 60 Quadratmetern besitzt. Der neue Raum wird bis zum Nachmittag durch die Schule genutzt und kann im Anschluss durch die Sportvereine für Mannschaftsbesprechungen und Schulungen verwendet werden.“
Mit Vereinen arbeite man gern zusammen, betont Klanke. Die Priorität sei jedoch, eine Variante zu wählen, die während der gesamten Bauzeit eine Weiterführung des Schulsports ermögliche.
Dafür könne durchaus auf den geplanten zweiten Bauabschnitt des Sportplatzes verzichtet werden. Dort soll unter anderem ein Beach-Volleyball-Platz entstehen. Heiko Klanke: „Wir würden darauf verzichten, da ein solcher Platz auch schwer zu schützen und von Scherben freizuhalten ist.“ Die Sorge des Schulleiters: Im Nachmittags- oder Abendbereich könnte der Platz zum „Treffpunkt“ werden. „Wir können ja nicht vor jeder Sportstunde die komplette Anlage durchharken.“
Nach Fertigstellung der neuen Sporthalle könne dann, so die Idee des FBG, die alte Dreifachturnhalle abgerissen werden. „Das Gelände kann zunächst als Schulhof, da auch dieser am FBG deutlich zu klein ist, und zum Teil als Parkplatz genutzt werden.“ Gleichzeitig wäre somit eine mögliche Erweiterungsfläche für eine zukünftige Entwicklung des Schulstandortes gegeben.
