„Familienbüro“ in Schwerte Stadt soll finanzielle Mittel prüfen

„Familienbüro“ in Schwerte: Stadt soll finanzielle Mittel prüfen
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Die Idee des Schwerter Familienbündnisses, ein zentrales „Familienbüro“ in der Schwerter Innenstadt zu errichten und dort als Anlaufstelle für Familien zu etablieren, war zunächst gar nicht auf der TOP-Liste des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch (10.11.) aufgetaucht. Dann wurde es aber doch zum Thema.

Michael Schlabbach hatte als Sprecher des Familienbündnisses im Rahmen der Einwohnerfragestunde ein Statement dazu abgegeben. Er gehört zwar dem SPD-Ortsverein Süd an, betont jedoch, sich in Sachen Familienbüro nicht für die SPD-Fraktion geäußert zu haben – wie wir in einem ersten Artikel zu dem Thema versehentlich berichtet hatten. „Für die SPD habe ich keinerlei Funktion oder Mandat, mich an dieser Stelle zu äußern.“

Bereits vor sieben Jahren hatte das Bündnis eine Studie initiiert, zur „Situation von alleinerziehenden Eltern in der Berufswelt“. Die Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen und weitere Gruppen haben sich inzwischen hinter die Idee des Familienbüros gestellt.

Gudrun Körber von den Schwerter Frauengruppen war in der Ausschusssitzung ebenfalls dabei. „Alle Gemeinden im Kreis Unna haben inzwischen ein Familienbüro – außer Selm und Schwerte“, sagt sie.

„Geld ist sowieso nie da“

In einem Workshop am 5. September habe man Konzepte und Kalkulationen ausgearbeitet, so Gudrun Körber. Die Antwort der Verwaltung: Die Errichtung eines Familienbüros sei wegen der aktuellen haushaltlichen Belastungen nicht zu vertreten. „Das ist doch keine Begründung“, sagt Gudrun Körber. „Geld ist sowieso nie da.“ Schwertes Bürgernähe sollte laut ihr „nicht nur auf dem Papier erscheinen“.

Das Thema „Familienbüro“ fand am Ende doch noch Platz auf der Tagesordnung. Vonseiten der CDU kam der Einwand, es gebe doch bereits ein Awo-Familien-Zentrum. Dieses Argument möchte Maximilian Ziel von den Grünen nicht so stehen lassen. „Das ist nicht mit einem zentralen Familienbüro in der Innenstadt zu vergleichen“, sagt er auf Anfrage.

Frau stillt ein Baby
Auch eine Still-Ecke könnte in einem zentral gelegenen Familienbüro eine Option sein. © Luiza Braun

In der Innenstadt hätten Familien eine Anlaufstelle, einen Rückzugsort, eventuell mit Still-Ecke oder der Möglichkeit, Babynahrung aufzuwärmen. „Das könnte sich dann ganz dynamisch entwickeln, je nach Bedarf“, sagt Maximilian Ziel.

Während der Sitzung stellte die Grünen-Fraktion den Antrag an die Verwaltung, auf Grundlage des erarbeiteten Konzeptentwurfes eine aktuelle finanzielle Aufstellung der Mittel den Ausschuss-Mitgliedern zur Verfügung zu stellen – „sowie etwaige Fördermittel zu sichten“.

Das Familienbüro wird dann in der nächsten Ausschuss-Sitzung im Februar 2023 noch einmal zur Sprache kommen – und soll nach dem Willen des Familienbündnisses und der unterstützenden Gruppen auch in die Haushaltsberatungen mitgenommen werden.

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