Viel Aufmerksamkeit und Zuspruch gab es für die vier Schwerter Peter Schubert, Werner Schröder, Chrysovalantis Karasakalidis und Harald Miehe, die Anfang April den weiten Weg von Schwerte in die Partnerstadt Ioannina per Fahrrad antraten. Beachtliche 2171 Fahrrad-Kilometer und 11.880 Höhenmeter kamen hierbei zusammen.
„Mit unserer Aktion wollen wir vermitteln, was alles mit dem Fahrrad möglich ist und zur Infrastruktur-Verbesserung der Fahrradwege motivieren“, sagt Karasakalidis und ergänzt: „Mit dem Fahrrad in meine Heimat nach Griechenland zu radeln, war schon immer mein Traum.“

Zwangspause
Mit voll bepackten Tourenfahrrädern starteten die vier am Samstag (20. April) in das spannende Abenteuer – weit kamen sie allerdings nicht, denn die erste, wetterbedingte „Zwangspause“ musste bereits unter der Autobahnbrücke in Westhofen stattfinden.
„Die deutschen Mittelgebirge waren schon echt anspruchsvoll und die Wetterbedingungen mit Schneeregen, Graupel und Minustemperaturen nicht optimal“, erinnert sich Schubert. „Die gute Stimmung und der Zusammenhalt in der Gruppe hat allerdings alles ausgeglichen – eine absolut perfekte Besetzung.“
Bis zu 120 Tageskilometer
Die schönste Strecke war aus Sicht der vier Radler der Weg von Lenggries in Bayern zum österreichischen Imst. Der anstrengendste Teil habe direkt darauf gefolgt: die Alpenetappe von Imst hinauf auf 1.507 Meter Höhe über den Reschenpass – und das alles bei starkem Gegenwind.

Zu den Tour-Erfahrungen gehöre auch die Erkenntnis, dass die Radwege-Infrastruktur insbesondere im südeuropäischen Raum noch deutlich verbessert werden könne – so gebe es etwa tiefkiesige Strandpassagen, über die die Räder geschoben werden mussten.
Keine Tour ohne Blessuren
Problematisch waren die angriffslustigen, wilden Hunderudel in Süditalien und Westgriechenland: „Uns begegneten mehr Hunde als Autos, ein echtes Risiko – wir fühlten uns teilweise nicht sicher“, so die vier Radler.
Und ohne ein paar Blessuren ging es auch nicht: So gab es auch Stürze und Unfälle. Auf einer stark befahrenen Landstraße streifte ein Auto die Fahrradgruppe – der entstandene Sturzschaden war glücklicherweise relativ gering: Ein einziger Platten musste repariert und eine „Acht“ im Rad gerichtet werden.

Begeistert berichten die vier Radfahrer von der Gastfreundschaftlichkeit: „Da hat uns beispielsweise tatsächlich ein Gastwirt in einem kleinen griechischen Ort im Epirus-Gebirge nach Schließung seines Lokals den Tavernen-Schlüssel überlassen, damit wir noch weiter Karten spielen konnten.“
Zur Ankunft in Ioannina am 13. Mai wurde das Quartett sogar von der Polizei bei der Anfahrt zum Rathaus eskortiert. Hier bereiteten die Stadt und die rund 25-köpfige Gruppe des Schwerter Arbeitskreises „Städtepartnerschaft Ioannina“ den vier Radlern einen herzlichen Empfang. Die Gruppe war im Rahmen einer einwöchigen Bildungsreise vor Ort.
„Das war schon ganz großer Bahnhof“, sagt Karasakalidis, der sogar spontan ein Interview mit dem lokalen Fernsehsender führte.

Wieder zurück nach Schwerte ging es allerdings ohne die Fahrräder – die kamen per Spedition nach Schwerte. Die Kosten hierzu wurden von der Stadt Ioannina übernommen.
„Es war eine tolle Zeit mit einem Super-Team – ich würde es sofort wieder machen“, fasst Werner Schröder seine Eindrücke zusammen. Und am Samstag (15. Juni) starten drei der „Ioannina-Radler“ bereits wieder mit ihren Fahrrädern zur Tour nach Lothringen.