Geisterfahrer-Alarm nahe der B236 Verschwundene Fahrbahnmarkierung hat „keine Priorität“

Geisterfahrer-Alarm: Fahrbahnmarkierung hat „keine Priorität“
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Es wäre kein Bagger nötig gewesen und auch keine Asphaltmaschine. Ein paar Pinselstriche weißer Farbe allein hätten genügt, um die Gefahrenstelle hinter dem Schwerter Rathaus zu beseitigen. Einen ganzen Frühling und Sommer lang hatten die Straßen-Markierer Zeit für diese kleine Maßnahme.

Doch geschehen ist nichts auf der Karl-Gerharts-Straße, wo man deshalb schnell zum Geisterfahrer werden kann. Die Linie, die die einander entgegenkommenden Linksabbiegespuren in die Hörder Straße und in die Hastingsallee teilen soll, ist immer weniger zu erahnen. Im Laufe der Monate sind ihre Reste eher noch stärker abgefahren worden.

Angekündigt für dieses Jahr

„Wir weisen regelmäßig darauf hin“, sagt auf Anfrage der Pressesprecher der Stadt Schwerte, Ingo Rous. Immer wieder fordere das Rathaus vom zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW eine Erneuerung der Markierungen auf der Karl-Gerharts-Straße, die als L648 ausgewiesen ist. Bereits im Januar 2024 hatte die Großbehörde angekündigt, dass ein Fachunternehmen diese Arbeiten „voraussichtlich“ noch in diesem Jahr vornehmen werde.

Die Einschränkung „voraussichtlich“ sollte zutreffen. „Aufgrund der Bearbeitung von Unfallhäufungsstellen und anderen prioritären Arbeiten konnte die angesprochene Markierung an der Karl-Gerharts-Straße noch nicht erneuert werden“, teilt Pressesprecherin Petra Vesper von der Regionalniederlassung Ruhr von Straßen NRW (Bochum) auf Anfrage mit.

Die Maßnahme sei als Teil eines Sammelauftrags an eine Fachfirma vergeben worden, die gleich für zwei Straßenmeistereien tätig sei: „Entsprechend umfangreich ist die abzuarbeitende Liste, sodass die Arbeiten priorisiert werden müssen.“

Nicht auf der Prioritätenliste

Die Gefahrenstelle in Schwerte wurde dabei offensichtlich nicht auf eine obere Position in der Liste gesetzt. Und für die nächsten Monate ist die Entschärfung der Situation damit erst einmal gestorben. Denn die günstige Jahreszeit zum Pinseln ist ungenutzt verstrichen.

Aus Gewährleistungsgründen seien Markierungsarbeiten in der nassen Jahreszeit nicht möglich, so die Sprecherin von Straßen NRW weiter. Deshalb könnten sie erst in der kommenden Markierungssaison ausgeführt werden: „Einen genauen Zeitpunkt kann ich Ihnen aktuell nicht nennen, da die Fachfirma ihre Arbeiten eigenständig und angepasst an ihre betrieblichen Abläufe durchführt.“

Den Schwerter Autofahrerinnen und Autofahrern bleibt also wohl oder übel nichts anderes übrig, als auf der Karl-Gerharts-Straße hinter dem Rathaus besondere Vorsicht walten zu lassen. Und darauf zu hoffen, dass sich Ortsunkundige beim Entgegenkommen genauso verhalten.