Ein Antrag der SPD-Fraktion im jüngsten Bauausschuss am Mittwoch (2.4.) hat Teile der übrigen Fraktionen irritiert. Es ging um einen Antrag zur Essenssituation in den Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Schwerte.
Sascha Enders (CDU) und Michael Rotthowe (Grüne) untermauerten in ihren Wortbeiträgen zwar ihre inhaltliche Zustimmung hinsichtlich des Antrags – wunderten sich allerdings über das Vorgehen der SPD.
Offene Fragen
Hintergrund des Antrags sind diverse Fragen der SPD in Richtung Verwaltung zur Essenssituation in den Offenen Ganztagsschulen in Schwerte:
- Wie werden die Schwerter Grundschulkinder mit Mittagessen versorgt?
- Wie ist die Küchensituation in den jeweiligen Grundschulen beziehungsweise OGS in Schwerte?
- Und was würde eine Erweiterung kosten?
Das möchte die SPD-Fraktion gerne wissen und brachte daher einen Prüfauftrag in den Bauausschuss ein. Die Verwaltung solle zum einen die gegenwärtige Situation an den verschiedenen Schulen darstellen. Zum anderen solle sie prüfen, welche baulichen Maßnahmen individuell an den Schulen getroffen werden müssten, um an allen Schwerter Grundschulen „Cook and Chill-Ausgabeküchen“ oder Frischeküchen einzurichten – und sie solle errechnen, was diese weiteren Investitionen im Schulbereich kosten würden. Das geht aus einer entsprechenden Pressemitteilung der SPD-Fraktion hervor.
OGS-Rechtsanspruch ab 2026
„Mit dem OGS-Rechtsanspruch ab 2026 wächst die Bedeutung der Grundschulen als Lern- und Lebensort der Kinder. Es geht in den Grundschulen nicht mehr allein um Wissensvermittlung, sondern um ein umfassendes, soziales Lernen, das alle Lebensbereiche umfasst – auch das Thema Ernährung“, wird SPD-Ratsfrau und Schulausschussvorsitzende Claudia Belemann-Hülsmeyer in der Mitteilung zitiert.
Die Situation in den Schwerter Grundschulen stellt sich laut SPD derzeit sehr unterschiedlich dar, je nachdem, ob in einen Neubau investiert wird beziehungsweise wurde, oder ob der OGS-Rechtsanspruch in den bestehenden Räumlichkeiten umgesetzt wird. „Die Essenssituation im Schichtsystem an den OGS stellt das Personal schon jetzt vor große organisatorische Herausforderungen“, erklärt zudem die schulpolitische Sprecherin der SPD, Angelika Schröder.

„Die Stadt muss als Schulträger dafür Sorge tragen, dass ein ausreichendes Platzangebot auch zur Einnahme des Mittagessens bereitsteht, und sie sollte dafür Sorge tragen, dass den Kindern täglich eine qualitativ hochwertige Mahlzeit angeboten werden kann.“ Die SPD-Fraktion betont: Insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien könne dies ein wichtiger Baustein sein für den Aufbau gesunder Ernährungsgewohnheiten. Marc Seelbach stellte den entsprechenden Antrag im Bauausschuss vor.
„Darüber gewundert“
Inhaltliche Zustimmung erhielt die SPD von allen anderen anwesenden Ausschussmitgliedern. Der Prüfauftrag wurde einstimmig beschlossen. Sascha Enders (CDU) und Michael Rotthowe (Grüne) meldeten sich allerdings noch zu Wort und äußerten ihre Verwunderung über das Vorgehen.
„Inhaltlich kann man nichts dagegen sagen“, betonte Enders und ergänzte: „Die Frage ist allerdings, ob der Antrag notwendig ist. Die Fachverwaltung ist mit dem zuständigen Dezernat in Kontakt, es werden schon Untersuchungen durchgeführt, um auf den Rechtsanspruch 2026 vorbereitet zu sein. Unserer Meinung nach gehört es erstmal in den Schulausschuss und den Jugendhilfeausschuss, da sitzen die richtigen Personen.“ Von der Strategie her sei das Vorgehen der SPD falsch.
Michael Rotthowe äußerte sich ähnlich. „Wir haben laufend Berichte im Schulausschuss über die Essenssituation. Wir hören auch dauerhaft etwas zur baulichen Umsetzung. Wir haben uns ein bisschen darüber gewundert, wo dieser Antrag jetzt herkam“, erklärte er.
Grundsätzlich sei nichts dagegen zu sagen, es sei jedoch etwas merkwürdig, dass der Prüfauftrag im Bauausschuss auftauche. Marc Seelbach von der SPD entgegnete, dass entsprechende Kommunikation mit den Dezernenten und diversen Schulleitungen stattgefunden hätten. Beraten werden solle dann schließlich in den von Enders angesprochenen zuständigen Ausschüssen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 7. April 2025.