Erhöhtes Wildunfall-Risiko Tiere werden jetzt aktiver - Hegering warnt

Erhöhtes Wildunfall-Risiko: Tiere werden jetzt aktiver - Hegering warnt
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Es beginnt die Zeit, in der die Natur aus dem Winterschlaf erwacht. Der Anblick der ersten Frühblüher, kleiner grüner Knospen und von frischem Grün auf den Wiesen ist wunderschön, die Luft wird wärmer und auch viele kleine und große Tiere werden bei den warmen Sonnenstrahlen wieder aktiver.

„Das bedeutet für viele Pflanzenfresser wie zum Beispiel Rehe, den Energiesparmodus, den sie über den Winter zur Einsparung von Ressourcen genutzt haben, zu verlassen und mit den ersten frischen Gräsern und Knospen ihren Fellwechsel, die Entwicklung des Fötus oder das Geweihwachstum zu fördern“, erklärt Anna-Marie Knäpper vom Hegering Schwerte. „Junge, geschlechtsreif gewordene Rehböcke werden jetzt zudem vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen.“

Häufige Unfälle mit Rehen

Dazu wechselten in der Dämmerung auch Fuchs, Feldhase und andere Tiere häufig viel befahrene Straßen. Besonders risikoreich für Mensch und Tier ist die Zeit vor Sonnenaufgang und die Zeit in den frühen Abendstunden.

Anna-Marie Knäpper zitiert dazu den Deutschen Jagdverband (DJV): „In jeden zweiten Wildunfall sind Rehe verwickelt, am häufigsten kracht es im April und Mai. Fleischfresser wie Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär machen 15 Prozent der Wildunfälle aus, jeder zehnte Zusammenstoß auf Straßen ereignet sich mit Hasen und Kaninchen.“

Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler, die knapp 48.200 Datensätze des Tierfund-Katasters (tierfund-kataster.de) aus den Jahren 2019 bis 2022 für den Deutschen Jagdverband (DJV) ausgewertet haben. Im Kataster können Verkehrsteilnehmer tote Tiere per App melden. Das Ausmaß von Wildunfällen mit kleineren Säugetieren wurde erst durch das Projekt sichtbar.

Reh
Besonders zwischen März und Mai steigt im Frühjahr die Gefahr von Wildunfällen. © picture alliance/dpa

Maßnahmen bei Wildunfällen

„Wildunfälle können vermieden werden, indem man die Geschwindigkeit anpasst oder deutlich reduziert, Warnschilder beachtet, bremsbereit bleibt, die Straßenränder im Auge behält und den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhält“, so der Hegering.

Kommt es jedoch trotzdem zu einem Wildunfall, sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:

• Halten Sie an und schalten Sie die Warnblinkanlage ein.

• Sichern Sie die Unfallstelle (Warndreieck aufstellen).

• Helfen Sie Verletzten.

• Gehen Sie nicht an verletztes Wild heran (Seuchen- und Verletzungsgefahr).

• Kennzeichnen Sie deutlich sichtbar die Fluchtrichtung des angefahrenen Wildes, damit das verletzte Tier später vom Jäger nachgesucht werden kann.

• Benachrichtigen Sie unverzüglich die Polizei (sie benachrichtigt den für den Straßenabschnitt zuständigen Revierinhaber).

Wird ein Wildunfall mit Schalenwild nicht bei der Polizei gemeldet, zahlt in der Regel die Versicherung den Schaden nicht.

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