Weniger Äpfel als sonst geerntet Wo es trotzdem Apfelsaft von Schwerter Bäumen gibt

 Große Ernte in Ergste: Aus Äpfeln der Pferdepension Finkhaus wird Saft
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Auf den Obststreuwiesen der Pferdepension Finkhaus in Schwerte-Ergste stehen 22 Apfelbäume, die so alt sind, dass niemand mehr genau sagen kann, welche Sorten die Bäume eigentlich tragen. Unabhängig davon werden die Früchte jedes Jahr in Teamarbeit geerntet – auch im schwierigen Erntejahr 2023.

Laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes wurden in diesem Jahr rund 17 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Vorjahr. In Deutschland liegt der Ertrag schätzungsweise bei 889.000 Tonnen. Zuletzt klagten unter anderem die Mitglieder der Gruppe „Geisecker Streuobstwiesen“ über eine mickrige Ernte.

Auch Yvonne Böhm, Lebensgefährtin von Landwirt Martin Finkhaus, gibt zu, dass die Bäume in Ergste schon einmal mehr hergegeben haben. „Es war auch schonmal mehr. Vor ein paar Jahren hatten wir sogar eine Tonne Äpfel geerntet.“

Diesmal waren es 800 Kilogramm. Grund für schlechtere Ernteergebnisse sind die Wetterbedingungen. Die Blütezeit des Apfelbaums ist im Frühling, der dieses Jahr sehr nass und kalt war. Das feuchte Klima führte dazu, dass die Bienen die Blüten nicht bestäuben wollten.

Bei der Apfelernte in Ergste halfen viele mit. Auch Hunde waren mit dabei.
Tierische Unterstützung gab es auch bei der diesjährigen Apfelernte in Ergste. © Yvonne Böhm

Natürlicher Apfelsaft aus Schwerte

Doch der warme Sommer hat offenbar einiges wieder wett gemacht: Die Äpfel auf den Wiesen der Pferdepension in Ergste seien groß und saftig geworden. Geerntet wurden sie per Hand. Als Hilfsmittel verwendete Landwirt Martin Finkhaus nur einen langen Schüttelhaken mit einem Auffang-Säckchen am Ende des Griffs, mit dem er die Äste zu sich heranzog und die Äpfel sanft abschüttelte.

Ein Team von insgesamt neun Personen sammelte das gefallene Obst auf. Mit dabei waren auch Sohn Levin sowie freiwillige Helferinnen und Helfer aus dem Stall der Pferdepension. Mithilfe der großen Schippe des Trekkers wurden die ungespritzten Äpfel dann in einen Anhänger geladen und in eine benachbarte Mosterei zum Pressen gebracht. „100 Kilogramm Äpfel ergeben circa 50 bis 70 Liter Apfelsaft“, erklärt Yvonne Böhm.

Apfelernte in Schwerte-Ergste
In der Mitte sind Martin Finkhaus mit Sohn Levin und Partnerin Yvonne Böhm zu sehen, rundherum die Helferinnen und Helfer. © Yvonne Böhm

Der Apfelsaft aus dem Familienbetrieb in Ergste werde regional in Drei-Liter-Tetra-Paks verkauft und mit einem Zapfhahn versehen. „Dadurch wird der Saft vakuumiert und bleibt länger frisch“, sagt Yvonne Böhm. Kundinnen und Kunden können den Saft unter anderem im Raiffeisen-Markt an der Schützenstraße 87 in Schwerte kaufen. Der Preis pro Liter variiere je nach Verkaufsstelle, so Böhm.

Sohn Levin Finkhaus freut sich über die Apfelernte.
Sohn Levin hilft jedes Jahr fleißig mit. © Yvonne Böhm

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