Als Haustier hält sich die Göttin Sri Kanakathurka einen Löwen, wie dieses Gemälde, das im alten Tempel hängt, zeigt. © Foto: Reinhard Schmitz
Hindu-Gemeinde Schwerte
Entwurf für Tempel: Mit diesem Bauwerk will die Hindu-Gemeinde die Göttin ehren
Am Sonntag legt die Hindu-Gemeinde den Grundstein für ihren neuen Tempel am Beckenkamp. Ein Blick auf den Entwurf zeigt: Einen solchen Prachbau hat Schwerte noch nicht gesehen.
So einen Bau hat die Stadt Schwerte in ihrer mehr als 600-jährigen Geschichte noch nicht gesehen: Einen Hauch von fernöstlicher Kultur wird der Tempel der Hindu-Gemeinde dem Beckenkamp verleihen. Eigens aus Indien und Sri Lanka hat die Gemeinde die Entwürfe für den Schmuck des elf Meter hohen Turms bestellt, der sich über dem Eingangsportal erheben wird. Am Sonntag, 12. August, findet gegen 11.45 Uhr die feierliche Grundsteinlegung für das Gotteshaus statt, das der Göttin Sri Kanakathurka Ampal einen würdigen Ort zur Verehrung geben wird. Es wird nahezu in direkter Nachbarschaft der muslimischen Ditib-Moschee errichtet.
Ein elf Meter hoher, reich verzierter Turm wird das Eingangsportal des Hindu-Tempels krönen. © Zeichnung: Hindu-Gemeinde
Für den Auftakt der Bauarbeiten wurde ein besonderer Tag ausgewählt, der Tag des Jahresfestes der Göttin. Zu der Zeremonie eingeladen hat die Hindu-Gemeinde neben weiterer Prominenz Alt-Bürgermeister Heinrich Böckelühr und seinen Nachfolger Dimitrios Axourgos. Bis zur Einweihung des Tempels werden danach rund anderthalb Jahre vergehen.
Das hat einen besonderen Grund. Denn während der Rohbau von deutschen Unternehmen hochgezogen wird, werden anschließend Handwerker aus Indien eingeflogen, um die kunstvollen Verzierungen an Wänden und Decken zu gestalten.
Tempel-Neubau erfüllt langgehegten Traum
Mit dem Bau des prächtigen Tempels – er wird fast genauso groß wie das bekannte Hindu-Gotteshaus in Hamm – geht ein langgehegter Traum der Gemeinde in Erfüllung. 1985 hatten sie ihren Tempel noch in einem Keller an der Schützenstraße gegründet. 1996 zog man in eine ehemalige Fabrikhalle in einem Hinterhof an der Robert-Koch-Straße, die zuvor als Lager für Gewürze gedient hatte. Ursprünglich waren dort einmal Lacke produziert worden.
Das Flachgebäude, das bis jetzt für die Zusammenkünfte genutzt wird, ist zwar von innen reich verziert, jedoch von außen schmucklos. Es gilt aber als ältester Hindu-Tempel in Deutschland.
Hindu-Gemeinde hat bereits über 100 Mitglieder
Mittlerweile ist die Hindu-Gemeinde auf über 100 Mitglieder angewachsen. Auf der Suche nach einem Baugrundstück für den Tempel hatte sie im Frühjahr 2016 schon einmal ein Auge auf das Gelände des ehemaligen Lyzeums an der Ostenstraße geworfen, das die Stadt zu diesem Zeitpunkt zum Verkauf gestellt hatte. Man gab ein Angebot ab, aber den Zuschlag erhielt schließlich die Stadtsparkasse für ein Wohnbauprojekt. Bei dieser Entscheidung gab der Finanzausschuss des Rates der Stadtverwaltung aber den Auftrag, sich auch um die Belange der anderen Bieter zu kümmern.
Für die Hindu-Gemeinde fand sich die Lösung auf einem nicht mehr genutzten Parkplatz des Hoesch-Ziehwerks am Beckenkamp. Notariell war der Kaufvertrag zwar schon im ersten Halbjahr 2017 in trockenen Tüchern. Doch die Regelung von Formalien mit italienischen Gläuiger-Banken, die ihre Hand auf dem Gelände hatten, zog sich lange hin.
Baugenehmigung beim Tempelfest erteilt
Diese Ansprüche waren aber alle aus dem Grundbuch gelöscht, als der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Paul der Gemeinde beim Tempelfest vor zwei Wochen die frisch-gestempelte Baugenehmigung erteilte. An den Plänen für das Gotteshaus hatte das Schwerter Architekturbüro Peter bereits seit zwei Jahren kräftig gearbeitet. Architekt Detlef Peter und seine Tochter Nadine Peter, ebenfalls Architektin, entwarfen ein rechteckiges, steinernes Gebäude auf einer Grundfläche von 18 mal 20 Metern.
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