Entwicklung der Immobilienpreise in Schwerte Eigentumswohnungen und Häuser werden günstiger

Entwicklung der Immobilienpreise: Eigentumswohnungen werden günstiger
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In Schwerte sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2024 um sechs Prozent gefallen. Durchschnittlich wurden nun 1.963 Euro pro Quadratmeter verlangt, während der Preis im gesamten Kreis Unna stabil bei 2.030 Euro pro Quadratmeter blieb. Dies geht aus einer Pressemitteilung der LBS NordWest hervor.

„Wegen der wieder anziehenden Nachfrage gehen wir davon aus, dass die Preise sich weiter stabilisieren“, sagt Klaus Krahnhof, LBS-Gebietsleiter, der die Preisentwicklung auf Basis der Empirica Preisdatenbank untersucht hat. Hierbei wurden sowohl Zeitungs- als auch Online-Anzeigen berücksichtigt.

Senkung nach Jahren sichtbar

Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt eine deutliche Senkung der Preise. So kostete ein gebrauchtes, freistehendes Einfamilienhaus in Schwerte im ersten Halbjahr 2024 rund 450.000 Euro, was einem Rückgang von neun Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Reihenhäuser, oft als Einstieg in den Immobilienbesitz für junge Familien angesehen, wurden für etwa 355.000 Euro angeboten – ein Preisrückgang von zwei Prozent.

Klaus Krahnhof betont auch die zunehmende Bedeutung des Energieverbrauchs und des Modernisierungsstandes der Immobilien: „Insgesamt sind die Preise von Gebrauchtimmobilien immer stärker vom Energieverbrauch und sonstigen Modernisierungsstand der gerade angebotenen Objekte abhängig.“ Im Gegensatz dazu müsse der Neubau immer die neuesten Standards erfüllen. Hierdurch ergäben sich wesentliche Preisunterschiede vor allem durch Grundstücks- und lokale Handwerkerpreise.

Kostenanstieg in den Vorjahren

Parallel dazu zeigt eine im Jahr 2023 veröffentlichte Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag des Landesverbands der Mittelständischen Immobilienwirtschaft ein differenziertes Bild der Erschwinglichkeit von Eigentum in Schwerte.

Pekka Sagner, Immobilienökonom am Institut der Deutschen Wirtschaft, erklärte, dass in Schwerte ein durchschnittlich verdienender Haushalt mit zwei Kindern etwa 26 Prozent seines Einkommens aufwenden müsse, um eine 130 Quadratmeter große Immobilie zu erwerben. Dies sei nach dieser Definition noch als erschwinglich einzustufen.

Trotz der im Vergleich niedrigeren Immobilienpreise in Schwerte waren die Kosten für Wohneigentum auch hier gestiegen. Noch 2018 musste dieselbe Familie nur 16 Prozent ihres Einkommens für eine Immobilie aufwenden. Laut IT-NRW verdienen die Schwerter jedoch deutlich über dem Durchschnitt der übrigen Einwohner des Kreises Unna.

Kreis Unna ist relativ günstig

Dabei wurde in der Studie auch hervorgehoben, dass der Wohnraum in den westfälischen Städten wie Bergkamen, Unna, Lünen, Schwerte, Fröndenberg oder Selm im Vergleich zu anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen als relativ günstig gilt. In allen großen Städten NRWs sei der Immobilienkauf nur noch für Menschen mit überdurchschnittlichem Einkommen oder hohem Eigenkapital möglich.

Aus der dargelegten Entwicklung ergibt sich eine differenzierte Sicht auf den Immobilienmarkt in Schwerte: Während die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen und Häuser sinken, bleibt der Markt anspruchsvoll, insbesondere durch steigende Nebenkosten und Zinsen. Die Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum und die Bedingungen für potenzielle Käufer machen eine gründliche Marktanalyse und zukunftsweisende Planung erforderlich.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Stabilisierung des Marktes und die politischen Rahmenbedingungen auf die langfristige Preisentwicklung für Eigentumswohnungen in Schwerte auswirken werden.