Sie sind Schwimmmeister, Rettungsschwimmer und Aufsichtspersonal. Sie sind aber noch viel mehr. Sie sind Chemiker, Zuhörer, Rettungssanitäter, Familie und Freunde – sie „sind“ das Elsebad. Rund 130 Menschen arbeiten in dem Freibad in Schwerte-Ergste. Eine kleine grüne Oase für Rentner, die gern zum Frühschwimmen kommen oder Arbeitnehmer, die sportlichen Ausgleich suchen. Aber auch für Kinder, die hier spielen und das Schwimmen lernen. Außerdem ist es ein Ort für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die das Bad zu dem machen, was es ist.
Mittendrin sind Mohammad Ansari (66) und Hendrik Buschhaus (26). Wer schon einmal im Elsebad war, der kennt die beiden Männer. Mohammad ist Schwimmmeister und seit 2014 im Team dabei. Dieses Jahr wird aber seine letzte Saison im Elsebad werden: „Ich gehe offiziell in Rente. Bleibe dem Bad aber als ehrenamtlicher Mitarbeiter erhalten.“

Erst vor Kurzem hatten wir von den angenehmen Öffnungszeiten für Frühschwimmer, die in Dortmund unter anderem wegen Mitarbeitermangel nicht mehr zustande kommen, berichtet. Aber nicht nur Öffnungszeiten ab 7 Uhr morgens locken Besucher aus 30 Kilometern Entfernung an: „Wir sind eine große Familie“, betont Ansari. Der gebürtige Iraner kam 2014 aus Bayern nach Schwerte und will hier seine Rente verbringen. Er mag die Menschen in der Ruhrstadt: „Alle sind offen, herzlich und freundlich.“
Der Schwimmmeister
Manchmal geht Mohammad Ansaris Wecker sehr früh am Morgen: „Wir starten mit dem Frühdienst zwischen 4.30 bis 5 Uhr morgens.“ Dann gehen er oder Hendrik Buschhaus erst einmal die Fläche ab; kontrollieren, ob alles an der richtigen Stelle ist und überprüfen auch die Wasserqualität. Außerdem wird die Beckenbodenreinigung, die nachts schon gestartet ist, fortgesetzt.
Anschließend richtet Ansari die Kasse her, überprüft Anfragen, verschickt Mails, gibt Bestellungen auf oder überprüft die Chlorgasmittel. Oder er steht mit am Beckenrand und unterstützt das Aufsichtsteam. Ist das nicht langweilig - ständig um das Becken herumzulaufen und den Gästen beim Schwimmen zuzusehen? „Ganz und gar nicht. Ich unterhalte mich sehr gerne und regelmäßig mit den Schwimmern. So sind im Laufe der Jahre auch schon mehrere Freundschaften entstanden.“
Mohammad Ansari hat im Saarland und in Bayern gelebt und gearbeitet. Doch er wollte für ein sozial engagiertes Freibad arbeiten, weil er selbst viel Wert auf ein soziales Miteinander legt und Lust hatte, viel an der frischen Luft zu sein. Er entschied sich vor zehn Jahren fürs Elsebad - und ist bis heute mehr als glücklich mit dieser Entscheidung: „Wir sind füreinander da.“
Der Fachangestellte
Hendrik Buschhaus ist 26 Jahre alt und hat eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe gemacht. Ob er noch den Schwimmmeister machen möchte, weiß er nicht. Hendriks Handy klingelt gefühlt alle 15 Minuten; er ist Mitglied in mehreren Vereinen wie Argeste oder dem DLRG: „Die Vereinsmitglieder sind mittlerweile zu meinen Freunden geworden, und es gibt immer einiges zu organisieren und zu planen.“
Für ihn spielt das ehrenamtliche Engagement eine tragende Rolle in seinem Leben: „Was kann es Erfüllenderes geben, als etwas für die Gemeinschaft zu tun? Wenn wir die Saison im Freibad eröffnen und ich in die glücklichen Gesichter der Kinder und Erwachsenden blicke, ist es das schönste Gefühl für mich“, erläutert er mit strahlenden Augen.
Die Ehrenamtler
Martin Schäfer ist Optiker in Letmathe und kommt jeden Mittag für seine Pause ins Elsebad: „Ich schwimme dann meine 1000 Meter. Das tut mir gut.“ Er nimmt den Weg wegen der familiären Atmosphäre auf sich. Außerdem ist er einer der 130 Ehrenamtler, die sich im Elsebad engagieren.
Seit zehn Jahren unterstützt er als Rettungsschwimmer das Freibad. „Ich gebe damit der Gesellschaft etwas zurück.“ Das ist für den 61-Jährigen sehr wichtig. Seine Aufgaben bestehen darin, durch Präsenz den Gästen ein sicheres Gefühl zu vermitteln und Gefahren präventiv abzuwenden.
Auch Christiane Machate (55) engagierte sich erst seit Kurzem im Elsebad. Sie ist Mitglied im benachbarten DLRG. Für sie war es keine Frage, als man im Verein nachfragte, wer Schichten im Freibad übernehmen könnte – gemeinsam schaffen sie das, was das Elsebad für alle Gäste ausmacht: Eine grüne Oase mit familiärer Atmosphäre und einer Menge Engagement.