Auf dem Gelände von Hoesch Schwerte sind zwei Firmen untergebracht. Allerdings sind die Unternehmen miteinander verwoben. © Heiko Mühlbauer
Neun Neuinfizierte
Elf Corona-Fälle bei Hoesch: Mit Massentests gegen die Unsicherheit
Ein deutlicher Anstieg an Fällen, jetzt zwischen 30 und 40 neue Tests an Mitarbeitern – bei Hoesch Schwerter Extruded Profiles wird das Corona-Problem größer. Die Firma steuert aktiv gegen.
Wir waren auch erst einmal erschüttert“, unterstreicht Klaus Hedding. Er ist bei Hoesch Schwerter Extruded Profiles (HSEP) zuständig für „Market Communication“ und somit auch in der Corona-Zeit das Sprachrohr der Firma nach draußen.
HSEP aber will reden, mit den Mitarbeitern wie mit der Öffentlichkeit: „So ein Thema ist ja in einem Unternehmen präsent. Deswegen rede ich verhältnismäßig offen darüber“, unterstreicht Hedding. Es sei doch klar, dass sich die Mitarbeiter Sorgen machten. „Deshalb müssen Sie müssen ein Signal in die Mannschaft bringen.“
Kollegen, die Kontakt zu infizierten hatten, werden getestet
Dieses Signal lautet: Wir testen, und zwar in größerem Rahmen. Bei zwei Mitarbeitern war in der vergangenen Woche das Coronavirus nachgewiesen worden. Daraufhin schickte HSEP auch die Kollegen nach Hause, die im Betrieb direkten Kontakt zu den Infizierten hatten. Und testete diese Kollegen.
Seit Montag liege nun das Ergebnis vor: neun weitere Fälle. Wie es nun weitergehe? „Wir ziehen jetzt die Kreise noch weiter, als wir es eigentlich müssten. Wir machen heute 30 bis 40 Testungen von Leuten aus den betroffenen Bereichen“, so Hedding am Dienstagmorgen.
Insgesamt sind bei der Firma etwas mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 90 im Werksbereich, der Rest in der administrativen Einheit. Das bedeutet: Nach dem Dienstag ist fast jeder zweite Mitarbeiter aus dem Werksbereich getestet.
Nur der dürfte betroffen sein von einer Corona-Ausbreitung, schätzt Hedding. Zumal beide Bereiche räumlich voneinander getrennt seien.
„Wir haben natürlich Glück, dass wir einen Werksarzt haben“, unterstreicht der HSEP-Sprecher: „Deshalb können wir so kurzfristig testen. Für unsere Verhältnisse ist es schon eine Massentestung.“
Verantwortung für die Mitarbeiter und die Gesellschaft
Die Firma bezahle die Tests. Das sei man einerseits den Mitarbeitern schuldig. Andererseits sei das auch in Verantwortung für die Gesellschaft wichtig. Man befinde sich in ständigem Austausch mit dem Gesundheitsamt des Kreises Unna. Man habe alle Mitarbeiter-Adressen herausgegeben, damit sich die Behörden kümmern könnten.
Denn es gehe auch um Einschätzungen, die die Firma alleine gar nicht treffen könne: Haben die Mitarbeiter Kinder? Gehen die irgendwo zur Schule oder in die Kita? Welche anderen Firmen, Familien, Einrichtungen in Schwerte oder in Nachbarstädten könnten betroffen sein?
Wirtschaftlicher Schaden: zwei Bereiche ruhen derzeit
Zwei Bereiche innerhalb der Firma würden nun ruhen, so Hedding weiter. In der vergangenen Woche – bei zwei Fällen und etwa zehn nach Hause geschickten Mitarbeitern – war es nur einer gewesen.
„Der Effekt, den Sie wirtschaftlich haben, ist schon groß“, unterstreicht der HSEP-Sprecher. Auch das sei natürlich ein Argument für mehr Tests und mehr Sicherheit. Hedding weiß: Corona kann zum Flächenbrand werden. Das kann keine Firma wollen.
Testergebnisse dürften Ende der Woche vorliegen
Zumal es ja auch die anderen Fälle gibt: Nicht-Infizierte, die wieder zurück in die Firma dürfen: „Morgen kommen zum Beispiel wieder welche zurück, die zuhause waren und die negativ sind.“
Mit diesen Rückkehrern, so die Hoffnung, könne man nach und nach wieder zum Normalbetrieb hochfahren. Der ist natürlich verbunden mit der zweiten Hoffnung: dass der allergrößte Teil der 30 bis 40 Tests vom Dienstag negativ sind.
„Ende der Woche werden wir wohl Klarheit haben“, vermutet Hedding.
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