
© Stephan Schütze
Vögel brauchen dringend Futter – und das kann man auch selbst zubereiten
Wintereinbruch
Eiseskälte und Schnee setzen den Vögeln zu. Die hier überwinternden Vögel und die frühen Rückkehrer finden kaum Futter. Ursula Ackermann aus Schwerte bereitet Fettknödel ganz einfach selbst zu.
Ursula Ackermann hatte ihr Körnerfutter kaum ausgestreut, da kam schon eine Krähe und sichtete das Vogelbuffet. Aber sie stürzte sich nicht gleich auf die Sonnenblumenkerne, Nüsse und Haferflocken, sondern setzte sich nebenan in die Birke und begann zu rufen. „Erst als die zweite Krähe dazukam, hat auch sie gepickt. Die beiden haben sich regelrecht verständigt“, sagt die Vogelfreundin, die sich über den Besuch des Krähenpaares freut.
Mehrmals täglich verstreut die Schwerterin eine Körner- und Saatenmischung. „Füttern ist jetzt ganz wichtig“, sagt Ursula Ackermann, die sich seit vielen Jahren um die Vogelwelt im Kreis kümmert, gemeinsam mit ihrem Mann Dieter, lange Jahre Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) in Schwerte.

Wegen des Schnees sind die heimischen Vögel auf Fütterung angewiesen. © picture alliance
Wer in diesen Tagen aus dem Fenster schaut, der sieht gleich: Vögel finden kaum etwas zu Fressen, denn ihre natürlichen Nahrungsquellen sind unerreichbar mit Schnee und Eis zugedeckt.
Deshalb freuen sich nicht nur die Krähen über eine Futtergabe. Amseln, Rotkehlchen, Meisen, Dompfaff, Grünlinge und Heckenbraunellen hat Ursula Ackermann bereits an ihrem Futterort gesichtet. „Die Vögel überleben den Schnee und die Kälte ganz gut, wichtig ist aber, ihnen Futter hinzustellen.“
Man könne auch einfach mehrmals täglich eine Handvoll Körner auf den Schnee oder eine geräumte Fläche streuen. „Die Vögel picken gern mal am Boden.“ Geeignet dafür seien Haferflocken, Sonnenblumenkerne, geschälte Erdnüsse und andere Körner. Auch fertige Meisenringe oder Fettfutter werden gern angenommen.
Anleitung für Fettknödel
Fettknödel bereitet Ursula Ackermann selbst zu: Dafür Rinder- und Schweineschmalz oder Pflanzenfett schmelzen, mit Sonnenblumenkernen (geschält oder ungeschält), Erdnussbruch und Haferflocken vermischen. Die Masse füllt die Hauswirtschaftsmeisterin auf ein 30 bis 40 Zentimeter großes Stück grobes Netz – beispielsweise ein Kartoffel- oder Zwiebelnetz –, rafft es zusammen und bindet es mit einem Faden ab.
Man kann das Fettfutter auch dekorativ in einen kleinen Blumentopf füllen. Auf dessen Oberseite wird ein auf beide Seiten überstehender kleiner Ast gelegt und mit einem durch das Loch im Boden gefädeltes Band festgebunden (T-förmig).
Mit dem Faden lässt sich der Topf dann später kopfüber aufhängen, auf dem Ast können die Vögel landen und picken. Ursula Ackermann: „Der Inhalt ist immer schnell weggefuttert.“
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
