Das Regal neben der Eingangstür präsentiert sich mit bunten Kräutern einladend dekoriert. Aber das knallgelbe Schild daneben schreckt ernährungsbewusste Passanten auf. „Ladenlokal zu vermieten“ ist dort in großen Lettern in einem Schaufenster des Schwerter Bioladens zu lesen.
Ein Anruf bei der gleich mit angegebenen Handynummer kann aber beruhigen. Es handele sich lediglich um die rechte Teilfläche des Geschäfts mit etwa 100 Quadratmetern, die wieder abgeteilt werde.
Ladenlokale wieder getrennt
Ursprünglich – so erklärt der Anbieter weiter – habe es sich bei dem Objekt nämlich ohnehin um zwei Ladenlokale gehandelt: „Das Reformhaus wird auf die ursprüngliche Größe zurückgebaut.“ Weitere Informationen sind derzeit nicht bekannt. Vonseiten der Geschäftsinhaberin war auf telefonische Anfrage der Redaktion keine Aussage zu erhalten.

Das Reformhaus ist eine Institution in der Schwerter Einzelhandelswelt. Vor über 50 Jahren war es von Christel und Horst Flunkert gegründet worden, die ihr Lebenswerk im April 2004 an die aktuelle Betreiberin übergaben.
Gut eingeführt ist auch der Standort an der Brückstraße, wo sich das Geschäft unter seiner engagierten neuen Leitung nach und nach erweiterte und schließlich einen Großteil der Ladenzeile gegenüber der Einfahrt zur Tiefgarage unter dem Marktplatz prägte.
Erweiterung um Bioladen
Einen langgehegten Wunsch der Schwerterinnen und Schwerter erfüllte die Reformhaus-Inhaberin mit der Eröffnung des Bioladens in den angrenzenden Räumen des früheren Anzeigenblatts.
Die zusätzlichen Flächen boten nicht nur die Möglichkeit, die gesamten Biomarkt-Artikel aus dem Reformhaus auszulagern, sondern auch zur erheblichen Erweiterung dieses Bereiches auf das Vollsortiment eines Bioladens. Umgekehrt wurde im Reformhaus Platz frei für die Ausdehnung der Bereiche Natur-Arzneien und Natur-Kosmetik.

Der Start des Bioladens im April 2020 fiel mitten in eine Hochphase der Corona-Pandemie mit all ihren Beschränkungen. Viele andere Geschäfte ohne Lebensmittelsortiment – so erinnert man sich – mussten in den von der Politik verordneten Lockdowns sogar wochenlang geschlossen bleiben.
Die Kundinnen und Kunden am Eröffnungstag erhielten übrigens ein damals begehrtes Produkt in einem Geschenkbeutelchen: eine Rolle Toilettenpapier, das andernorts meist im Handumdrehen vergriffen war.
Nach den Jahren der Expansion war dann Anfang vergangenen Jahres plötzlich eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. Die Schaufenster des vom Reformhaus genutzten Ladenlokals an der Brückstraße 5 waren verklebt, das Sortiment war in den benachbarten Bioladen umgezogen.