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Eine Lösung für die Reichshofstraße muss her – bevor etwas passiert
Meinung
Die Anwohner der Reichshofstraße fordern, dass nicht mehr so viele Lkw durch ihren Stadtteil rasen. Sie haben Recht. Das Problem ist nicht neu – fehlendes Geld kann kein Argument sein.
Der kleine Stadtteil Westhofen ist ein typisches Beispiel für das Problem vieler ländlicher Siedlungen: Der Ortskern ist dort an einer langgezogenen Hauptstraße angesiedelt. Und die Fassade der idyllischen kleinen Häuschen bröckelt bei jedem Lkw, der an ihnen entlangrauscht, etwas mehr.
Die Anwohner, die teilweise seit knapp zwei Jahrzehnten gegen den ständigen Durchgangsverkehr protestieren, haben Recht. Sie haben Angst um ihre Kinder, die man auf engen Bürgersteigen kaum allein zur Schule schicken kann. Sie sind genervt – nicht nur vom Lärm der Lkw, sondern auch von den Motorradfahrern, die an Wochenenden die schöne gerade Straße entlangrasen auf dem Weg in die bewaldeten Serpentinen.
Dass gerade Geld fehlt für verkehrsberuhigende Maßnahmen, kann da kein Argument sein. Ob eine Beschilderung beziehungsweise eine Auszeichnung als Anliegerstraße ausreicht, ist allerdings fraglich. Echte Hindernisse wie beispielsweise Blumenkübel könnten hingegen eine Übergangslösung sein.
Wenn die Bürgersteige für Fußgänger teils nur 30 Zentimeter breit sind – warum sollte man dann nicht auch die Straße enger machen? Und diejenigen ausbremsen, die dort Erwachsene und Kinder in Gefahr bringen?
Das Argument der Stadt, dass auch Westhofener Betriebe auf Lkw-Verkehr angewiesen seien, ist nur zum Teil richtig. Auch diese Lkw müssen sich an das Tempolimit halten. Und zumindest das kann man erzwingen – bevor etwas passiert.
Begegnungen mit interessanten Menschen und ganz nah dran sein an spannenden Geschichten: Das macht für mich Lokaljournalismus aus.
