Fotografie-Ausstellung
Diese Menschen haben Kindheit und Jugend in der Diktatur erlebt
Künstlerische Bilder, bleibende Biografien: Beides ist ab dem 14. Januar in Haus Villigst zu sehen. Dirk Vogel porträtierte Zeugen der Kriegs- und Nachkriegszeit auf eindrucksvolle Weise.
Villigst
, 13.01.2022 / Lesedauer: 2 minLeni Spiering (1924-2018) stammte aus dem Altenaer Dorf Rosmart und stand für Dirk Vogel vor der Kamera. © Dirk Vogel
Lebendige, alte Gesichter voller Falten, der Schalk in den Augen, die Trauer in den Gesichtszügen: Das zeigen die Fotografien von Dirk Vogel. Diese Menschen haben Kindheit und Jugend in der Diktatur erlebt und Erfahrungen gesammelt, die bisweilen sogar im Gegensatz zu der allgemeinen Zeiterfahrung stehen.
Einige der Fotografierten sind inzwischen schon verstorben, aber ihre Porträts und ihre Geschichten berühren noch immer.
Leni Spering – eine Zeugin ihrer Zeit
Während Mathias Wagner die Menschen interviewte, fotografierte Vogel analog mit einer Leica M3 von 1956 in schwarz/weiß. Entstanden sind beeindruckende Bilder und bleibende Biografien. Beides ist ab dem 14. Januar in Haus Villigst an der Iserlohner Straße zu sehen.
Da ist zum Beispiel Leni Spering zu sehen, „die die beste Freundin meiner Oma war“, sagt Dirk Vogel. Spering war 2018 die erste von insgesamt 30 Zeitzeugen, die Vogel fotografierte. „Leider hat Leni die Ausstellung nicht mehr erlebt, da sie Pfingsten 2018 mit 94 Jahren verstarb“, erzählt Vogel von der alten Dame aus Lüdenscheid-Rosmart.
Sie sei ein wandelndes Geschichtslexikon gewesen. Wusste, wer Nazi war und wer nicht – eine von 30 wahren Zeugen ihrer Zeit. Daher schmückt das Foto dieser so hoffnungsvoll und zuversichtlich lächelnden Dame auch das Cover des Ausstellungskatalogs.