Bäckermeister Sascha Ruhnke eilte am Morgen ins Haus am Stadtpark, wo ihm die ehrliche Finderin Michaela Kops die Brötchentüte mit dem Geld übergab. Als Belohnung brachte er ein Schokocroissant, Brötchen und einen Laib Brot mit.

© Sascha Ruhnke

Brötchentüte mit Geld ist wieder da: Das ist die ehrliche Finderin

rnBäcker Becker

Dass in der Croissant-Tüte die Einnahmen vom „Beckers“ steckten, hat Michaela Kops nicht bemerkt. Der Beutel war längst im Müll, als sie vom Irrtum der Verkäuferin erfuhr. Die Suche begann.

Schwerte

, 14.01.2021, 14:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt noch ehrliche Finder. Nach einer bangen Nacht fiel der Verkäuferin aus dem Bistro „Das Beckers“, die irrtümlich ein Schokocroissant in eine Tüte mit den fast kompletten Tageseinnahmen gesteckt hatte, am Donnerstagmorgen ein riesengroßer Stein vom Herzen. Das Geld war wieder da. Die Kundin, der sie das süße Gebäck am Mittwochmittag über die Ladentheke gereicht hatte, hatte sich gemeldet: Es war Michaela Kops (41), die Leiterin des Sozialen Dienstes im Seniorenheim Haus am Stadtpark.

Am Morgen las Michaela Kops den Zeitungsbericht: „Das bin ich“

„Als ich am Morgen den Bericht in der Zeitung gelesen habe, dachte ich: Das bin ich ja“, berichtet die Diplom-Pädagogin. Sie erinnerte sich sofort daran, wie sie am Mittwochmittag gegen 14 Uhr in der Stadt gewesen war und sich im „Beckers“ noch schnell eine Kleinigkeit holen wollte: „Die Verkäuferin sagte, es sei eigentlich schon geschlossen und fragte, was ich denn gerne hätte.“ Leider habe sie dann das Schokocroissant in die falsche Tüte gesteckt.

Als sie in den Ruhr Nachrichten von dem verhängnisvollen Irrtum der Verkäuferin gelesen hatte, machte sich Michaela Kops auf die Suche nach der Brötchentüte mit dem Geld. Zeitung und Originaltüte fotografierte sie dann vor der Rückgabe auf ihrem Schreibtisch.

Als sie in den Ruhr Nachrichten von dem verhängnisvollen Irrtum der Verkäuferin gelesen hatte, machte sich Michaela Kops auf die Suche nach der Brötchentüte mit dem Geld. Zeitung und Originaltüte fotografierte sie dann vor der Rückgabe auf ihrem Schreibtisch. © Michaela Kops

Es war doppeltes Glück, dass die Verpackung wiedergefunden werden konnte. Denn Michaela Kops hatte den zusätzlichen Inhalt gar nicht bemerkt - ein paar Geldscheine sind nicht schwer. Wie man es so macht, hatte sie den Papierbeutel in ihren Büro-Mülleimer geworfen, als sie das Gebäckteilchen zum Essen herausgenommen hatte. Am Donnerstagmorgen war der Behälter längst geleert. Die Reinigungskraft wusste aber noch, wo sie den Inhalt in den großen Müllcontainer im Entsorgungsraum ausgekippt hatte. Sie half mit beim Durchwühlen der Abfälle, bis die Tüte auftauchte.

So ein Fehler ist durch keine Versicherung abgedeckt

„Sie war in einem guten Zustand“, freute sich Michaela Kops. Wieviel Geld sich darin befand, weiß sie nicht: „Das habe ich nicht gezählt. Das geht mich nichts an.“ Weil sie ihren Arbeitsplatz nicht verlassen konnte, um alles zurückzugeben, rief sie umgehend den Inhaber des Bistros, Bäckermeister Sascha Ruhnke, an. Der eilte aus der nahegelegenen Backstube von Bäcker Becker persönlich heran und brachte als versprochene Belohnung ein Schokocroissant, frische Brötchen und einen Laib Brot mit.

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„Ich bin sehr dankbar“, sagte Sascha Ruhnke, der glücklich war über das „Ende ohne Schrecken“. So ein Fehler, wie er seiner Verkäuferin unterlaufen war, sei durch keine Versicherung abgedeckt. Er habe die Mitarbeiterin sofort informiert: „Sie war ganz mitgenommen.“ Als Lehre aus dem Vorfall plant er jetzt eine Nachschulung zum Umgang mit Bargeld in dem erst vor wenigen Wochen eröffneten Bistro. „Die Mitarbeiterin bleibt auch - das ist gar keine Frage“, betont der Bäckermeister und lobt ihren großen Pluspunkt: „Es gibt nur wenige Verkäuferinnen, wo man das Lachen über der Maske an den Augen sehen kann.“ Jetzt hat sie es bestimmt wieder zurück.