
© Jannah Heiming
Dramatisch und humorvoll: „Jungfernfahrt“ mit tiefgründigen Themen
Ruhrakademie
„Jungfernfahrt“: Hinter dem Titel verbirgt sich der Diplomfilm eines Studenten. Der 15-minütige Film geht in die Tiefe. Es geht um zwei Freunde, die auf der Suche nach sich selbst sind.
Zwei Schulfreunde in ihren Zwanzigern, Julian und Niko. Julian, ein unscheinbarer Typ, will werden wie Niko, ein klassischer Frauenheld.
Als er Niko dann gesteht, dass er noch Jungfrau ist, machen sich die beiden an einem Abend auf in die Stadt, um Julian eine Nacht mit einer Frau zu ermöglichen.
So beginnt der circa 15-minütige Kurzspielfilm über die beiden Männer, die auf der Suche nach sich selbst mit sexueller Unsicherheit und Frustration zu kämpfen haben. Denn: Niko fühlt mehr als nur Freundschaft für Julian. Und ob der wirklich darauf aus ist, ein Frauenheld zu werden?
All das wird Thema des Films, dessen Regie der Student Yannick Frotz übernimmt. Der Filmsstudent der Ruhrakademie Schwerte hinterfragt in seinem Diplomfilm gesellschaftliche Vorgaben, die Hauptcharaktere erschaffen sich ihr eigenes Selbst- und Weltbild.
Bekannte Schauspieler übernehmen die Hauptrollen
Um dieses tiefgründige Thema darzustellen, braucht es die richtigen Schauspieler:
„Niko“ wird gespielt von Jonathan Elias Weiske. Dem ein oder anderen dürfte er bekannt vorkommen, er war bereits in „Misfit“, „Der Lehrer“, „Der Kriminalist“ und anderen TV-Produktionen zu sehen.
Die zweite Hauptrolle „Julian“ übernimmt Marcel Becker Neu aus der Funk Serie „Wishlist“. Und auch die Filmmusik wird von einem bekannten Namen produziert. Helmut Zerlett arrangierte schon Stücke für Kinofilme wie „Der Vorname“ mit Christoph Maria Herbst oder „Systemfehler“.
Filmstudent will wichtige Geschichte teilen
Yannick Frotz selbst ist schon mit Film und Fotografie groß geworden. Schon früh sei ihm klar gewesen, dass ein kreativer Beruf das Richtige für ihn ist. Endgültig motiviert zu einem Filmregiestudium an der Ruhrakademie habe ihn ein Aufenthalt in einem tansanischen Dorf, in dem er mit vielen Menschen und Geschichten konfrontiert worden sei.
Durch sein Interesse für Licht und Kamera setzt er als Regisseur stark auf die Wirkung ausdrucksstarker Bilder. Für seinen Film „Jungfernfahrt“ hat er beispielsweise ein Moodboard erstellt, in dem sich die Stimmung des Films widerspiegelt.
Dramatisch und humorvoll
Bereits hier wird deutlich: Der Film ist dramatisch, hat aber eine humorvolle Seite. Besonders schwarzer Humor ist in dem Kurzfilm reichlich vorhanden: Deswegen ordnet der Regisseur den Kurzfilm den Genres Komödie und Drama zu. In Köln, Düsseldorf und im Ruhrgebiet, will Yannick Frotz die Geschichte verfilmen, die ihm sehr viel bedeute.
Denn die Geschichte zu teilen, sei ihm ein Anliegen, das er am besten mit dem Medium Film verwirklichen könne: „Die Magie in die Geschichte hineingezogen zu werden und sich vollkommen in dieser zu verlieren“- das schaffe kein anderes Medium mit derselben Intensität.
Seine Diplomarbeit wird gefördert von der Filmförderung Witten, um beispielsweise die Kosten für die Darsteller, den Dreh und die Produktion aufzufangen.