Eine neue Tierarztpraxis eröffnet Dr. Claudia Fischer (45) in Schwerte. Ihre junge Border-Collie-Hündin Siggi darf den frisch eingerichteten Behandlungsraum schon einmal testen. © Reinhard Schmitz
Tiere in Schwerte
Dr. Claudia Fischer (45) eröffnet neue Tierarztpraxis in Schwerte
Eine Versorgungslücke hat der Wegzug von Tierarzt Dr. Stefan Wolf in Schwerte hinterlassen. Jetzt eröffnet eine neue Tierarztpraxis am Rande der Innenstadt. Auch eine Physiotherapie ist dabei.
Wo früher der Pizzaduft durch den Saal zog, darf Border-Collie-Hündin Siggi schon einmal den nagelneuen Behandlungstisch testen. Zur Tierarztpraxis geworden ist das ehemalige Ausflugsrestaurant, das die vergangenen zehn Jahre still als Büro gedient hatte.
Die Veterinärin Dr. Claudia Fischer (45) eröffnet am 4. April (Montag) in den frisch umgebauten und renovierten Räumen der Gaststätte „Zum Grüntalteich“. Ins Untergeschoss zieht die Tier-Physiotherapeutin und Hundefrisörin Daniela John (40) mit ein, die obendrein noch tiermedizinische Fachangestellte ist.
In der Tierarztpraxis gibt es eine reine Terminsprechstunde
„Hunde und Katzen sind willkommen“, sagt Dr. Claudia Fischer – genauso wie kleine Heimtiere vom Meerschweinchen bis zum Kaninchen. Es gebe aber eine reine Terminsprechstunde wie beim Arzt auch. Das heißt: Der Besuch muss vorher telefonisch (Tel. 02304/9828768) vereinbart werden. Ein Notdienst außerhalb der Sprechstundenzeiten kann nicht angeboten werden: „Das wäre für einen alleine schwierig umzusetzen.“
In der früheren Gaststätte „Zum Grüntal" richtet Dr. Claudia Fischer (r.) ihre neue Tierarztpraxis ein. Im Untergeschoss zieht die Tier-Physiotherapeutin und Hundefriseurin Daniela John (l.) ein. © Reinhard Schmitz
„Durch Zufall“ – so berichtet Dr. Claudia Fischer – hatte sie im Vorbeifahren das Schild „Zu vermieten“ an den Räumen an der Ostberger Straße 67A gesehen, die auch mit ihren Parkmöglichkeiten im Umfeld punkten. Sie hielt an und klingelte bei Hauseigentümerin Anne Potthoff, mit der sie sich schnell einig war.
Die Veterinärin bleibt damit in ihrer Heimat. „Ich hatte immer eine Schwerter Vorwahl“, sagt die gebürtige Dortmund-Holzenerin, die nur mal zum Studium in Berlin lebte. Zuletzt in einer Tierarztpraxis in Iserlohn tätig, wohnt sie seit zehn Jahren in Ergste.
Am 2. April gibt es einen kleinen Tag der offenen Tür
„Das ganze Objekt war mir zu groß“, sagt Dr. Claudia Fischer, die im Erdgeschoss über 130 Quadratmeter lichtdurchfluteter Fläche verfügt. Deshalb habe sie Daniela John angesprochen, die seit zwölf Jahren ebenfalls in Ergste wohnt. „Ich hatte bis jetzt eine mobile Praxis“, berichtet die Tier-Physiotherapeutin, der künftig 100 Quadratmeter im Untergeschoss zur Verfügung stehen, wo sie unter anderem ein Unterwasserlaufband für ihre tierischen Patienten installiert.
Die werden beispielsweise bei Lahmheit in ihre Behandlung gebracht oder zum Hundecheck bei der Frage, ob sportliche Betätigung für das Tier angebracht ist. Die Expertin hilft auch alten Hunden, so lange wie möglich ohne Schmerzmittel fit zu bleiben. Darüber hinaus sind Hunde-Fitnesskurse, Erste-Hilfe-Kurse für das Tier und andere Seminare geplant.
Anspruchsvoll gestalten lassen hat Dr. Claudia Fischer den Empfangsbereich ihrer Tierarztpraxis. Die Behandlungen finden nur nach Terminvereinbarung statt. © Reinhard Schmitz
Wer die neuen Praxen kennenlernen möchte, ist für den 2. April (Samstag) von 14 bis 18 Uhr zu einer kleinen Eröffnungsfeier mit offener Tür eingeladen. Als Überraschung gibt es für die Besucher ein Schnäpschen aus der familieneigenen Traditions-Brennerei von Anne Potthoff. „Ich bin ganz glücklich“, sagt sie über ihre neuen Mieterinnen.
Vor zehn Jahren endete in dem Gebäude an der Ostberger Straße 67A endgültig die Ära als Gaststätte, die viele noch mit dem Namen „Massimo“ verbinden. Doch der bekannte Wirt hatte damals noch zwei kurzfristige Nachfolger gehabt. © Reinhard Schmitz (A)
Die schlagen ein neues Kapitel auf in der bewegten Geschichte des Hauses am Ufer des Grüntaler Teichs, der ursprünglich für die Lohmühle aufgestaut worden ist. Ein pfiffiger Wirt kam um die Wende zum 20. Jahrhundert auf die Idee, auf dem kleinen Gewässer Boote zu vermieten. Manche sprangen aber auch einfach zum Schwimmen hinein. Im Winter lockte die Eisfläche zum Schlittschuhfahren.
In voller Idylle zeigte sich die Ausflugsgaststätte „Grünenthal“ auf der colorierten Postkarte kurz nach der Jahrhundertwende. Auf dem Teich schipperten die Gondeln mit verliebten Pärchen und Familien. © RN-Archiv
Mitte der 1960er-Jahre ersetzte die Familie Potthoff, der das Gelände rund um den Teich gehört, die alte Gaststätte durch einen Neubau mit Seeblick-Terrasse. Fässerweise ging hier ihr Schnaps über die Theke. Nach dem Weggang des letzten Pächters wurden die Räume 2012 zu Büros und Wohnungen umgebaut. Jetzt werden sie zur Praxis. Im Keller schlummert nur noch eine vergessene Kegelbahn weiter im Dornröschenschlaf.
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