Zum 36. Mal fand der Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ auf dem Wuckenhof statt. © Bernd Paulitschke

Schwerter Weihnachtsmarkt

Der 36. Schwerter Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ bot auch einen Marathonläufer

Zum weihnachtlichen Treffpunkt der Schwerter wurde am Wochenende wieder das festlich geschmückte Budendorf auf dem Wuckenhof. Im nächsten Jahr soll der Weihnachtsmarkt noch weiter wachsen.

Schwerte

, 02.12.2018 / Lesedauer: 3 min

Ein Marathonläufer auf dem Weihnachtsmarkt, das hat Seltenheitswert. Es war auch die eher scherzhafte Bezeichnung von Sivita Karakus für ihren Helfer, der unablässig mit Tabletts voller Spülkram zwischen ihrem Stand auf dem Wuckenhof und der Küche ihres Cafés Herrlich am Markt hin- und herflitzte. Tassen und Teller wollten rasch wieder sauber sein für die nächsten Besucher, die sich mit Sanddorn-Feuerglühwein aufwärmen oder afghanische Kichererbsen-Frikadellen probieren wollten. Schluck für Schluck und Biss für Biss unterstützten sie damit den Verein Kinder Afghanistans. „Den gibt es seit 2002“, sagte Sivita Karakus: „Wir haben schon ein Frauenhaus und eine Schule eröffnet.“

Riesenandrang ließ Bratwürste knapp werden

Seit der Gründung des Schwerter Weihnachtsmarktes „Bürger für Bürger“ ist es ein Grundsatz, dass jeder Standbetreiber mit dem Erlös einen gemeinnützigen Zweck seiner Wahl unterstützt. Vom Tierschutzverein bis zum Hospiz reichte die Spanne am Wochenende bei der 36. Auflage auf dem Wuckenhof. „Das ist ein toller Markt, es hat wieder Spaß gemacht“, sagte Cheforganisator Dieter Brinkmann bei einem Fazit am Sonntagnachmittag. Vor allem am Samstag sei es „brechend voll“ gewesen: „Es dachten alle, dass am Sonntag schlechtes Wetter kommt und sind deshalb früher gekommen.“ Trotz des strömenden Regens erschienen am Sonntagmorgen dann aber alle ehrenamtlichen Mitwirkenden, um ihre Buden wieder zu öffnen. Dabei hatten einige von ihnen eine kurze Nacht gehabt. Weil durch den Riesenandrang beispielsweise Mettwürstchen für den Grünkohl und Bratwürste knapp wurden, mussten sie zwischendurch schnell noch Nachschub besorgen.

2500 Meisenknödel selbst hergestellt

Besonders kuschelig eng wurde es jedesmal, wenn Kinderchöre auf die Bühne kletterten. Eltern, Opas und Omas wollten sich diesen Moment nicht entgehen lassen. Ein paar Schritte weiter bestimmten die Hammerschläge von Daniel Niederau den Takt. Der Schmied war aus der Klingenstand Solingen gekommen, um mit den jüngsten Gästen auf dem Amboss neben dem Holzkohlenfeuer Messer entstehen zu lassen.

Doch es gab noch viel mehr zu entdecken in dem Budendorf: Hundekekse und Waffeln, Reibekuchen und Kinderpunsch, Marmeladen und Socken, Holzspielzeug und Meisenknödel, von denen die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (Agon) diesmal 2500 Stück selbst hergestellt hatte. Es geht das Gerücht, dass viele Schwerter Singvögel inzwischen alle anderen Knödel verschmähen würden.

Bislang schon über 800.000 Euro gespendet

Tatsache ist aber, dass der Schwerter Weihnachtsmarkt 2019 zum 37. Mal stattfinden wird, um die Gesamtspendenbilanz noch weiter an die Eine-Million-Euro-Marke heranzutreiben. Mehr als 800.000 Euro sind bislang schon zusammengekommen. Nächstes Jahr helfen bei der Aufgabe noch mehr als die bislang 45 Stände.

„Die Werkstätten Unna bauen für uns kostenlos fünf weitere Buden. Der Vertrag ist unterschrieben“, berichtete Organisator Brinkmann. Dem gemeinnützigen Betrieb brauche er dafür nur das Material zu bezahlen und eine Hütte als Musterstück zu geben. Anfragen für die Nutzung gibt es bereits. Beispielsweise möchte die Gesamtschule Gänsewinkel einen eigenen Stand, und auch eine muslimische Gruppe wolle mitmachen. Brinkmann ist für alle Wünsche offen: „Wenn es nicht politisch wird.“

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