„Denkmal“-Haus steht zum Verkauf Chef Leon Jung bezieht klar Stellung zum Gastronomiebetrieb

„Denkmal“-Haus steht zum Verkauf: Chef bezieht Stellung zum Gastronomiebetrieb
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Sollte etwa? Die Gerüchteküche brodelte heftiger als die Leberknödelsuppe im Kessel, nachdem in den Tiefen des Internets diese Kleinanzeige aufgetaucht sein sollte. Vielleicht hatte auch nur irgendeiner davon erzählt, der davon gehört hatte.

Aber das machte das Bar-Restaurant Denkmal unfreiwillig auf ganz andere Weise zum Gesprächsstoff, als Vermieterin und Betreiber Recht sein konnte. Denn, so viel zur Beruhigung vorweg: Der beliebte Treffpunkt an der Ostenstraße bleibt den Schwerterinnen und Schwertern erhalten, so wie er ist.

Vermieter setzen sich zur Ruhe

Eine Anzeige im Internet gibt es allerdings, weil sich Vermieterin Anette Rottkamp und ihr Ehemann aus Altersgründen von ihren Immobilien trennen wollen, zu dem neben der Gaststätte unter anderem auch ein Wohnhaus an der Ostenstraße gehört, wie die Eigentümerin erläutert: „Wir haben das Haus tatsächlich inseriert.“ Seit etwa zwei Monaten stehe das Objekt im Internet. Man wolle sich zur Ruhe setzen, es stehe keinerlei Druck dahinter: „Der Pächter will auf jeden Fall weitermachen.“

Aus Altersgründen will sich das Ehepaar Rottkamp von seinen Immobilien trennen, zu denen auch das Gebäude des Bar-Restaurants Denkmal an der Ostenstraße gehört.
Aus Altersgründen will sich das Ehepaar Rottkamp von seinen Immobilien trennen, zu denen auch das Gebäude des Bar-Restaurants Denkmal an der Ostenstraße gehört. © Reinhard Schmitz

Wenn ein Käufer gefunden werde, ändere sich für ihn nichts, betont Gastronom Leon Jung, der das Denkmal Anfang des Jahres übernommen hat: „Wir haben einen bestehenden Pachtvertrag mit der Brauerei.“ Die Geschäfte liefen nach etwas holprigen ersten Monaten, in denen man Schwerte erst kennenlernen musste, inzwischen gut.

Weißwurst und Germknödel

Dazu beigetragen hat den Angaben zufolge auch eine Umstellung des Konzepts auf ein Angebot, das im Umkreis einmalig ist. Für bayerische Küche kommen inzwischen sogar Gäste aus Iserlohn und Menden in sein Lokal, berichtet Leon Jung. Es erwies sich als Glücksfall, dass ein Teil seiner Familie aus Österreich stammt, wo ganz ähnliche Gerichte gekocht und geliebt werden. Mit Schweinshaxe, Weißwurst, Schäufele (eine Art Krustenbraten), Leberknödelsuppe oder verführerisch-süßen Germknödeln füllen sie im Denkmal eine Marktlücke.

Mit Veranstaltungen wie dem Oktoberfest bereichert das Denkmal die Schwerter Ausgeh-Szene.
Mit Veranstaltungen wie dem Oktoberfest bereichert das Denkmal die Schwerter Ausgeh-Szene. © Manuela Schwerte (A)

Wer mehr auf westfälische Küche steht, kommt in dem Bar-Restaurant aber auch kulinarisch auf seine Kosten. Sie werde „auf jeden Fall“ beibehalten, sagt Leon Jung. Auf Klassiker wie Rinderrouladen, Himmel und Erde, Heringsstipp, Schinken oder Lachs will er nicht verzichten: „Wir bieten speisentechnisch eine große Auswahl.“ Damit die Auswahl nicht zu umfangreich wird, werde sie zweimal im Jahr angepasst. Die Gäste haben es mit ihren Bestellungen also quasi selbst in der Hand, welche Lieblingsessen ihren Stammplatz auf der Karte behalten.

Ruhetag ist der Mittwoch

Ein weiteres Fast-Alleinstellungsmerkmal: Im Unterschied zu den meisten anderen Gastronomien in der Ruhrstadt hat das Denkmal nicht am Montag, sondern am Mittwoch seinen Ruhetag. An den übrigen Werktagen zwischen Montag und Samstag ist jeweils ab 16 Uhr geöffnet, sonntags ab 12 Uhr. „Die Küche ist durchgehend bis 21.30 Uhr“, sagt Leon Jung.

Er habe festgestellt, dass sich das Ausgehverhalten durch die Corona-Zeit verändert habe. Während früher um 18 Uhr Stoßzeit gewesen sei, habe sich diese jetzt auf 19 bis 20 Uhr verschoben. Für den Sommer, wenn es länger hell ist und man auch wieder gemütlich draußen sitzen kann, plant er, die Küche bis 22 Uhr offenzuhalten.

Karneval und Schlagerparty

Darüber hinaus möchte Leon Jung mit regelmäßigen Veranstaltungen das Freizeit-Erleben in Schwerte bereichern. „Ab Januar bieten wir jeden zweiten Sonntag im Monat ein bayerischen Büfett an“, verrät er. Die Jecken sollen bei einem großen Karnevalsabend mit Diskjockey am 9. Februar ihren Spaß haben. „Man darf sich gerne verkleiden“, sagt der Gastronom: „Wir wollen das mal ausprobieren in diesem Jahr.“

Kurzer Betriebsurlaub

Ebenfalls ein Diskjockey ist für den großen Schlagerabend am 2. März eingeladen, bei dem die Gäste zu klassischer Schlagermusik abfeiern können. Doch bevor das alles startet, wollen sich die Betreiber und ihre Mitarbeiter ein wenig erholen. Vom 31. Dezember bis zum 4. Januar hat das Denkmal Betriebsurlaub.

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