Das sind Schwertes Gewinner und Verlierer der Coronakrise

© Bernd Paulitschke

Das sind Schwertes Gewinner und Verlierer der Coronakrise

rnSchwerter Unternehmen

Die meisten Unternehmen leiden schwer unter der Corona-Krise, doch es gibt auch Gewinner. Wir haben uns umgehört und eine Liste der vielen Verlierer und der Gewinner erstellt.

Schwerte

, 18.06.2020, 11:59 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Coronakrise hat manche Unternehmen durch zeitweise Schließung und strengen Verordnungen zu schaffen gemacht. Auch Rücklagen und Hilfen konnten die Umsatzeinbußen nicht auffangen. Die Liste der Verlierer der Pandemie in Schwerte ist lang.

Corona macht vielen Schwerter Unternehmen zu schaffen

  • Hotels: Zu den großen Verlierern der Pandemie gehören in jedem Fall die Schwerter Hotels. Die Übernachtungszahlen brachen in der Coronazeit um 94 Prozent ein. Der Grund dafür liegt jedoch nicht nur bei den Hotels. In die Kategorie der Beherbergung fallen auch die konfessionellen Tagungszentren wie Haus Villigst, das frühestens im August wieder seine Türen für Gäste öffnet.

    Jutta Max hat die Rezeption des Hotels Reichshof mit Scheiben eingehaust. Und auch für Desinfektion ist gesorgt.

    Jutta Max hat die Rezeption des Hotels Reichshof mit Scheiben eingehaust. Und auch für Desinfektion ist gesorgt. © Heiko Mühlbauer

  • Verkehrsunternehmen: Durch den Wegbruch vieler Fahrgäste während des Lockdowns müssen Bus- und Bahnunternehmen große Verluste verzeichnen. In einem Interview mit dem Westfälischen Anzeiger bezeichnete Inga Fransson, Sprecherin der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) die Verluste als „die logische Konsequenz“ des Lockdowns und der Kontaktsperren. Die VKU schätze den Verlust seit der Aussetzen des Kartenverkaufs am 18. März auf etwa 600.000 Euro.

  • Reisebüros: Durch die aktuellen Reisebeschränkungen landet in Reisebüros momentan so gut wie kein Geld in den Kassen. Zudem müssen für viele stornierte Reisen Provisionen an die Veranstalter zurückgezahlt werden.

  • „Die Situation ist wirklich bescheiden. Wir sind derzeit auf uns alleine gestellt, da vom Staat keine Unterstützung kommt:“, berichtet Sebastian Hosbach vom Globus Reisebüro in Schwerte. Da die Stornierungen vieler Reisen dennoch fällig waren, bot man während der Coronazeit zwar einen aufwendigen Service, habe dafür aber keinen Cent bekommen. Trotz der Lockerungen in den Reisebeschränkungen sei man derzeit noch auf Kurzarbeit angewiesen.


In der Schwerter Fußgängerzone ist wieder mehr los. Der große Ansturm bleibt dennoch aus.

In der Schwerter Fußgängerzone ist wieder mehr los. Der große Ansturm bleibt dennoch aus. © Reinhard Schmitz

Das klassische Shoppingerlebnis sei durch die Maskenpflicht und andere Regelungen nicht mehr gegeben. Statt eines Bummels durch die Stadt, werden eher gezielte und notwendige Käufe schnell erledigt.

  • Veranstalter: Die Veranstaltungsbranche ist von der Coronakrise besonders getroffen. Seit Beginn des Lockdowns wurden alle Großveranstaltungen abgesagt. Das Schwerter Unternehmen Mainmix OnStage hält sich derzeit mit Notaufträgen über Wasser. „Wir haben momentan einen Stillstand von 97 Prozent.“, so Andreas Burghardt von Mainmix.

    Eine Besserung sei derzeit nicht in Sicht. „Die Mitarbeiter sind immer noch in Kurzarbeit. Die Lage wird sich in der nächsten Zeit wohl auch nicht entspannen.“, so Burghardt. Erst vor kurzem wurde das Verbot für Großveranstaltungen bis Ende Oktober erweitert.

Fahrradhändler und Baumärkte profitieren

Trotz der vielen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie hervorgebracht hat, haben es manche Unternehmen in Schwerte geschafft mit der Krise zu wachsen und als Gewinner darzustehen.

  • Fahrradhändler: Da für viele der geplante Sommerurlaub im Ausland ins Wasser fällt, haben die Schwerter in der Coronazeit ihre Liebe zum Fahrradfahren wieder entdeckt. Das Schwerter Unternehmen Markgraf kann sich vor Kunden kaum retten.
    Bei Thomas Linn im Fahrradcenter Markgraf werden vor allem E-Bikes nachgefragt.

    Bei Thomas Linn im Fahrradcenter Markgraf werden vor allem E-Bikes nachgefragt. © Holger Bergmann


    „Wir verkaufen rund 80 Prozent mehr Fahrräder als im Vergleichsmonat des Vorjahres“, verriet uns Thomas Linn vor einigen Wochen. Vor allem E-Bikes seien derzeit sehr gefragt. Trotz der hohen Nachfrage gebe es noch keine Engpässe im Angebot.

Die Coronakrise hat in Schwerte einige Verlierer und wenige Gewinner hervorgebracht. Wie es für die Betriebe weitergeht, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Was fehlt in unserer Übersicht? Falls Sie noch einen Tipp haben, melden Sie sich gern unter: lokalredaktion.schwerte@mdhl.de