Dachsanierung für Haus Villigst „Zurückhaltende Freude“ trotz 300.000 Euro Bundesförderung

„Noch verhaltener Jubel“: Bund fördert Haus Villigst mit knapp 310.000 Euro
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Aus Mitteln des Bundesprogramms Kulturinvest hat die Bundesregierung 313.750 Euro für die Dachsanierung zweier denkmalgeschützter Trakte der Tagungsstätte Haus Villigst zugesagt. „Aber der Bewilligungsbescheid ist bei uns noch nicht eingetroffen“, begründet Anja Werth, Geschäftsführerin der Tagungsstätte Haus Villigst, den noch verhaltenen Jubel im Denkmal-Ensemble südlich der Ruhr.

Zuschüsse nach Villigst

Die Geschäftsführerin der Tagungsstätte der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW) hat indes keinen Zweifel, dass jetzt das Geld auch kommen wird. Bisher hat aber lediglich Oliver Kaczmarek, Bundestagsabgeordneter für den Kreis Unna, veröffentlicht, dass neben gut 2 Millionen Euro für die Fassade des Förderturms in Bönen weitere Zuschüsse nach Villigst gehen sollen.

Haus Villigst
Die Bundesregierung hat über 300.000 Euro für die Dachsanierung zweier denkmalgeschützter Trakte des Haus Villigst zugesagt. © Martin Krehl

Wer im Innenhof des Architektur-Juwels an der Ruhr steht und auf die hofseitigen Dächer der beiden Eingangsgebäude schaut, erkennt auch als Laie die Dringlichkeit einer grundlegenden Sanierung. Über beiden Gebäuden, rechts und links des imposanten Eingangstores, sind Teile des Daches eingedrückt, quasi nach innen gewölbt.

Sorgen um die Dachkonstruktion

„Ja, während das Dach über dem Haupthaus unseres Rittergutes aufwändig saniert und gut in Schuss ist, machen wir uns große Sorgen um die Dachkonstruktionen beispielsweise über Speisesaal, Küche und Gästewohnungen“, sagt Anja Werth.

Haus Villigst beherbergt als Mieter eine Vielzahl von Ämtern und Dienststellen der

Evangelischen Kirche, wie etwa das renommierte Institut für Kirche und Gesellschaft oder das Studienwerk. Im Tagungsbereich werden 86 Gästezimmer und 18 modern ausgestattete Tagungsräume vorgehalten. Rund 30.000 Tagungsteilnehmer werden im Jahr im Haus Villigst geschult oder ausgebildet.

Das Dach von Haus Villigst.
Die Verantwortlichen machen sich Sorgen um die Dachkonstruktionen des Ritterguts. © Martin Krehl

Das Rittergut direkt am Ruhrufer wurde 950 erstmals urkundlich etrwähnt. Die Evangelische Kirche residiert seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Villigst, Besitzerin ist die Familie von Gemmingen. Heute kann die Tagungsstätte mit Terrassen, Restaurantbereich und Sälen gelegentlich auch für private Feiern gemietet werden. Auch die Buchung von Hotelzimmern ist möglich.