Auch Corona-infizierte Haustiere sollen bald meldepflichtig sein. © unsplash
Corona-Meldepflicht bei Haustieren
Corona-Tests für Haustiere: Darf ich noch mit dem Hund kuscheln, Dr. Wolf?
Die Corona-Meldepflicht bei Haustieren soll kommen aber was heißt das genau? Müssen Bello und Co. jetzt getestet werden? Und was kostet das? Wir haben einen Schwerter Tierarzt gefragt.
Müssen Halter ihre Haustiere bald alle zum Corona-Test beim Tierarzt abliefern? Denn, dass die Meldepflicht für Haustiere kommen soll, ist schon länger im Gespräch. Am 3. Juli soll im Bundesrat eine Verordnung verabschiedet werden, die eine Meldepflicht für positiv auf das Coronavirus getestete Haustiere vorsieht.
Aber was heißt das denn jetzt? Eine Meldepflicht bedeutet nicht, dass automatisch alle Tiere getestet werden müssen. Sinnvoll seien aber Tests bei Tieren, die in einem Haushalt leben, in dem Corona-Infizierte Menschen leben. Wenn es tatsächlich ein positiv getestetes Tier gibt, muss dieses vom Tierarzt bei der zuständigen Behörde gemeldet werden.
Übertragung von Mensch auf Tier
Denn „das Virus ist vom Menschen auf das Tier übertragbar“, sagt Dr. Stefan Wolf. Er ist Tierarzt in Schwerte und betont aber auch: „Es gibt bisher keinen Beweis dafür, dass ein Tier auch einen Menschen mit dem Covid-19-Virus infizieren kann.“ Das widerspricht einem Bericht vom WDR. Darin wurde geschrieben, dass in den Niederlanden bereits acht Nerzfarmen ihre Zuchttiere aufgrund des Virus töten mussten. Dort sollen sich Menschen infiziert haben (https://www1.wdr.de/nachrichten/meldepflicht-fuer-haustiere-100.html).
Andere Medien hingegen berichten, dass es bisher keine Anzeichen dafür gibt, dass das Virus auch vom Tier auf den Menschen übertragbar sei.
Tierarzt Dr. Stefan Wolf mit einer Norwegischen Waldkatze in seiner Praxis. © Bernd Paulitschke
Dr. Stefan Wolf habe auch mit Kollegen gesprochen und hat sie gefragt, ob denen überhaupt schon Corona-positive Tiere untergekommen sind. Die Antwort war: „Nein“. Auch wurden bisher offensichtlich nur sehr wenige Tiere auf das Virus getestet. „Hier war die Rede von ein bis zweimal“, sagt Dr. Stefan Wolf. Und die Tests waren negativ. Es sei allerdings auch schwierig zu erkennen, ob ein Tier Symptome für Covid-19 aufweist, da es die gleichen wie bei einem Schnupfen oder einem Husten sind.
Interesse an Tests bei Haustieren überschaubar
Auch sieht Dr. Stefan Wolf in der Verbreitung des Coronavirus bei Haustieren eher eine geringe Gefahr. „Die Verbreitung spielt eine geringe Rolle bei Haustieren“, so der Tierarzt. Also sei der normale Umgang mit Haustieren auch weiterhin problemlos möglich. „Ganz ehrlich, alle kuscheln mit ihren Haustieren“, so der Tierarzt. Er sieht darin keine große Gefahr.
Corona ja oder nein? Tests bei Haustieren rücken näher. © Bernd Paulitschke
Trotzdem geht er davon aus, dass es in naher Zukunft öfters Tests bei Hund und Katze geben wird. Bisher habe er selbst erst einen „Patienten“ am Telefon gehabt, der sein Tier testen lassen wollte, aber „seitdem hat er sich nicht wieder gemeldet“, sagt Dr. Stefan Wolf.
Diese Tiere könnten betroffen sein
Gehört hat man es schon öfters - Katzen sollen eher betroffen sein als Hunde, das wollen chinesische Forscher in einer experimentellen Studie herausgefunden haben. Das soll daran liegen, dass Katzen sich leichter infizieren als ihre bellenden Kollegen.
Vor allem jüngere Katzen können schwerer erkranken als ältere, laut der chinesischen Forscher. Schweine, Hühner und Enten sollen laut Studie nicht anfällig für das Coronavirus sein.
Kosten für Coronatest bei Haustieren
Die Kosten für einen Coronatest bei Haustieren liege im unteren zweistelligen Bereich, so der Präsident des Friedrich-Loeffler-Institutes, Thomas Mettenleitner. Dr. Stefan Wolf hat auf Anfrage der Redaktion bei einem Labor nachgefragt und hat etwas höhere Preise erfahren. Bei Hunden belaufen sich die Kosten laut Labor auf 209,74 Euro. Bei Katzen sei es minimal günstiger, die Kosten pro Test belaufen sich auf 204,52 Euro.
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