Die Lust auf neue Kleidung und Kosmetika wird bei einer Schwerterin schnell zur Kaufsucht. Nachdem das eigene Konto leer und das Kreditkartenlimit erreicht sind, wird die 29-Jährige kriminell.
Sie benutzt Daten von Freunden, um weiter einkaufen zu können. Die Pakete lässt sie zu sich nach Hause liefern, die Rechnungen bleiben offen. Da ihr Ehemann viel arbeitet, kann sie die Sendungen unbemerkt in Empfang nehmen und Mahnbriefe verschwinden lassen.
Etwa 90 Mal verfährt die Frau auf diese Weise. Am Ende steht sie vor etwa 20.000 Euro Schulden. Die 29-Jährige sieht ein, dass sie so nicht weitermachen kann. Sie zeigte sich selbst wegen Computerbetruges an.
Und so landet sie wegen neun Taten – für den Rest sind aufgrund der Örtlichkeiten andere Gerichte zuständig – im Amtsgericht Schwerte. Dort erklärt sie, an Depressionen zu leiden: „Um mich gut zu fühlen, habe ich Sachen bestellt, überwiegend nachts.“
Inzwischen habe ihr Mann aber die Kontrolle über die Finanzen. Sie habe nur noch ein kleines Taschengeld. „Ich bin dabei, eine Privatinsolvenz zu beantragen. Und ich bin in psychologischer Behandlung“, zeigt die 29-Jährige ihre Wege aus der Kaufsucht heraus auf.
Die Richterin verurteilt die Schwerterin zu 1400 Euro Strafe. Außerdem zieht die Staatsanwaltschaft die 810,34 Euro aus den neun Bestellungen ein.