Im Mai 2022 stellten sie ihre Pläne vor: Matthias Krämer und Dr. Thorsten Weist hatten den Gebäudekomplex am Cava-Platz zu diesem Zeitpunkt gekauft und planten dort seniorengerechtes Wohnen, eine Tagespflege, Wohngruppen für hilfsbedürftige Menschen und ein 900 Quadratmeter großes Ladenlokal.
Eineinhalb Jahre später – die alten Wohn- und Geschäftshäuser sind längst abgerissen, die Fläche liegt brach – gibt es diese Pläne immer noch. Nur die Fragen nach dem Wie, dem Wann und auch dem Wer lassen sich aktuell nur schwer beantworten.
„Können das allein nicht stemmen“
Nachdem Versorgungsleitungen gelegt wurden und Archäologen einen Teil des Geländes untersucht hatten, hat sich nichts mehr getan auf der Fläche hinter der Pannekaukenfrau. Nach wie vor soll das Großprojekt realisiert werden – ob dann wirklich noch mit Krämer und Weist, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Bereits im Mai 2023 hatte Dr. Thorsten Weist die Veränderung der Zinslandschaft als Problem ausgemacht; von einst 1 Prozent sei die Verzinsung auf 4 Prozent gestiegen. Auch die Bodendenkmalpflege verursache Zeit und Kosten, Grabungen müssten noch auf einem Großteil der Fläche stattfinden, um Hinweisen auf die mittelalterliche Besiedlung des Grundstücks nachzugehen.

Fest steht, „dass wir das alleine nicht stemmen können“, bestätigte Weist am Dienstag (16.1.) gegenüber unserer Redaktion. Heißt: Krämer und Weist bemühen sich um weitere Investoren. Komplett abgesprungen seien sie bislang nicht von dem Großprojekt, der Mediziner macht aber auch klar, dass man aktuell zweigleisig fahre: „Die Suche geht in beide Richtungen: Jemand steigt mit ein oder wir ziehen uns komplett zurück.“
Diese Suche laufe bereits seit einiger Zeit. Es hätte potenzielle Investoren gegeben, die mit einsteigen wollten, „und alle sagen, das ist ein tolles Projekt“. Wegen der für Bauherren unsicheren wirtschaftlichen Lage in den Jahren 2022 und 2023 hätte aber noch niemand eine konkrete Zusage machen können. „Aufgrund dieser Unsicherheiten haben wir uns dazu entschieden, dass wir neben einem Einstieg eben auch eine Abgabe des Projektes prüfen“, so Weist.
Den Bleistift ansetzen
Jeder Investor müsse im Moment den Bleistift ansetzen und das Für und Wider durchrechnen. Das bedeute aber nicht, dass man nicht nach wie vor an die Umsetzung glaube.
Mit dem Bauzaun, der die am Dienstag leicht von Schnee bedeckte Brachfläche von der Fußgängerzone abgrenzt, müssen die Schwerterinnen und Schwerter also weiterhin leben. Weist ist aber zuversichtlich, dass man im Laufe des Jahres genauere Angaben machen könne, wie und wann es am Cava-Platz weitergeht. Und vor allem: Wer das Projekt am Ende realisiert.
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