Carlos eröffnet Produktionsstätte Von Schwerte aus beliefert er seine fünf Restaurants

Kult-Gastronom Carlos zieht nach Schwerte-Ost: Produktion im Markant
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Mit zufriedenem Lachen steht er im Schatten der mächtigen Platane, wo sich die Straßen Am Quickspring und Am Hohenstein kreuzen. So richtig vor Anker gegangen ist Carlos Couto in Schwerte-Ost, wo er nicht nur erfolgreich sein portugiesisches Restaurant „Carlos, der Pirat“ betreibt – eines von Fünfen. Denn Carlos gibt es auch in Dortmund-Benninghofen, Lünen, Münster und Bielefeld.

Doch die Ruhe und das Gartenstadt-Flair in der denkmalgeschützten Eisenbahner-Siedlung haben ihn derart verzaubert, dass er vor einem Jahr den Möbelwagen zu seiner bisherigen Wohnung am Dortmunder Phoenix-See bestellte, um umzuziehen in die denkmalgeschützte Eisenbahner-Siedlung, wo er jetzt ein weiteres Projekt plant.

Kurze Wege zum Restaurant

„Schwerte-Ost hat mein Herz erobert“, schwärmt Carlos Couto von seiner neuen Heimat. Vom „Urlaubsort Phoenix-See“, wohin es viele am Abend oder am Wochenende zieht, sei er in den „Reha-Ort Schwerte-Ost“ gekommen, wo er richtig Ruhe finden könne. Diese Atmosphäre tut gut nach arbeitsreichen Tagen, Monaten und Jahren. Auch für die Augen ist diese Umgebung wie Balsam: „Die Siedlung ist sehr schön.“

Carlos in Schwerte
Im ehemaligen Markant-Markt in Schwerte-Ost richtet Gastronom Carlos Couto eine zentrale Produktion samt Lager für seine derzeit fünf portugiesischen Restaurants ein. Eingelegte Hähnchen, Desserts und Soßen werden hier künftig vorbereitet und mit einem Kühltransporter verteilt. © Reinhard Schmitz

Auf kurzem Wege im Blick behalten kann Carlos Couto von seiner neuen Wohnung aus sein unvergleichliches Restaurant mit dem Segelschiff im früheren Gasthaus Kreinberg. Nur ein paar Schritte zu Fuß sind es auch zu seinem neuesten Vorhaben in Schwerte-Ost. In dem seit Jahren leerstehenden Markant-Markt möchte er eine Produktionsstätte einrichten, von der aus er seine fünf Restaurants beliefern kann.

Produktion im früheren Markant

Die rund 1.000 Quadratmeter im Unter- und Erdgeschoss geben die Möglichkeit, Soßen und Desserts für alle Carlos-Standorte herzustellen. Auch können hier zur Vorbereitung beispielsweise Hähnchen eingelegt werden. Spezielle Kühlfahrzeuge werden sie anschließend nach Benninghofen, Lünen, Münster und Bielefeld bringen. Der Vorteil der zentralen Küche: Die Qualität ist überall dieselbe.

Markant in Schwerte-Ost
Der ehemalige Markant ist schon seit Wochen eingerüstet, um das Dach zu reparieren. © Reinhard Schmitz

Darüber hinaus bietet der ehemalige Supermarkt ausreichend Lagerfläche. Denn wenn Servietten oder Geschirr bestellt werden, dann gleich palettenweise, erläutert der Gastronom. Im Ex-Markant können diese mit einem Hubwagen an ihren Platz gezogen werden. Wesentlich einfacher als bei Carlos im Kreinberg, wo alles Material die Treppen nach oben hinaufgeschleppt werden muss.

„Dieses Jahr auf jeden Fall“ möchte Carlos Couto die Produktionsstätte Am Quickspring in Betrieb nehmen. Obwohl dort vorher bereits jahrzehntelang Lebensmittel verkauft wurden, seien dort noch Anpassungen zu erledigen – von neuen Bodenfliesen bis hin zu Elektro- und Klempnerarbeiten. „Die Vorschriften für so etwas sind sehr, sehr streng“, weiß der Gastronom. Außerdem müsse auch der Gewerbeschein erneuert werden.

Carlos in Schwerte-Ost
Vor vier Jahren eröffnete Carlos Couto sein Restaurant mit dem Piratenschiff im umgebauten Haus Kreinberg. Es war der Beginn seiner Liebe zur Kreinbergsiedlung Schwerte-Ost. © Reinhard Schmitz

Doch all dies kann einen Mann nicht stoppen, der schon das Großprojekt im Kreinberg geschultert hat. Wie ist er eigentlich nach Schwerte-Ost gekommen? Das war eher beiläufig, ein glücklicher Zufall, wie er verrät. Eigentlich hatte er sich vor Jahren den damals leerstehenden „Stall“ in Wandhofen ansehen wollen, der mit seiner Fläche auf mehreren Ebenen aber nicht für seine Zwecke geeignet war.

Offen von Mittwoch bis Freitag

Am Ende der Besichtigung fragte die Inhaberin von Getränke Risse, ob er noch kurz Zeit habe für ein anderes Objekt. Es war das Haus Kreinberg, dessen langjährige Betreiber kurz vor der Pensionierung standen. Die alte Wirtsstube überzeugte Carlos Couto nicht gerade, aber als sich die Tür zum riesigen Saal-Anbau öffnete, fing sein Herz an zu hüpfen.

Der mehrstöckige Raum bot die einmalige Möglichkeit, seinen langjährigen Traum zu erfüllen: den Einbau eines richtigen Piratenseglers, um auf den Decks und in der Kajüte zu speisen. Seit vier Jahren können die Gäste dieses einmalige Erlebnis genießen. Geöffnet ist immer mittwochs bis sonntags – zur Freude des Personals, das nach zwei fixen freien Tagen immer wieder besonders motiviert in die neue Arbeitswoche startet.

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