
© Johannes Staab
Plötzliche Sperrung am Südwall sorgt für Verärgerung: „Das versteht kein Mensch“
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Seit Donnerstagmorgen (20.1.) ist die Brücke zwischen Südwall und Mühlenstraße gesperrt. Mehrere Anwohner ärgern sich über die unangekündigte Maßnahme – und haben ein Schlupfloch gefunden.
Der Übergang zwischen Südwall und Mühlenstraße in der Schwerter Altstadt ist seit Donnerstagmorgen (20.1.) gesperrt. „Das versteht kein Mensch“, sagt Claus Purmann, während er wenige Tage später mit seinem Fahrrad an uns vorbeifährt. Eigentlich möchte er gerade die Brücke an der Mühle überqueren.
Grund für die Vollsperrung an dieser Stelle ist der Bau eines Mehrfamilienhauses in der Straße „Südwall“, wie die Stadt Schwerte am Donnerstagnachmittag bekanntgab – als die Absperrbaken schon einige Stunden an Ort und Stelle standen.
Brücke wird trotz Absperrung genutzt
Dazu werde im Laufe der Baumaßnahmen auch ein Kran innerhalb des abgesperrten Bereichs aufgebaut. Wann genau das der Fall sein wird, ist jedoch bislang nicht bekannt. „Deswegen muss man das doch nicht Tage vorher schon absperren. Plötzlich wurden die Baken aufgestellt und keiner hat was gesagt. Das finde ich nicht gut“, ärgert sich Claus Purmann.
Viele Menschen überquerten die Brücke zum Zeitpunkt unserer Umfrage trotz der Absperrbaken, da von den angekündigten Baumaßnahmen bis dahin noch nichts zu sehen war. Die ausführende Baufirma, die die Anwohner und den angrenzenden Kindergarten laut Stadt im Vorfeld über die Sperrung hätte informieren müssen, hat dies nach Aussage der Menschen vor Ort nicht getan.
Bis Redaktionsschluss dieses Textes (Dienstag, 25.1.) waren die Verantwortlichen der Baufirma für die Redaktion nicht erreichbar. Am Südwall sorgt die aktuelle Situation indes weiter für großen Unmut. Eine Frau klagt: „Wir haben unseren Garten genau hier hinter der Halle und der Weg dorthin ist genau der Weg, der jetzt abgesperrt ist.“ Sie wohne genau auf der anderen Seite der Brücke.
Weg zum Garten versperrt
Doch nicht nur sie selbst sei davon betroffen, wie sie sagt: „Meine Tante zum Beispiel geht am Rollator. Sie hat gar keine Möglichkeit mehr, in ihren Garten zu kommen.“ Dass die Brücke gesperrt worden sei, habe sie zunächst selbst nur aus der Zeitung erfahren. Wer also zu seinem Garten oder Stellplatz auf der anderen Seite möchte, muss nun einen weiteren Fußweg in Kauf nehmen.

So sieht es derzeit am Übergang vom Südwall zur Mühlenstraße aus. © Johannes Staab
Dabei ist die Sperrung keine kurzfristige Angelegenheit: Bis zum 31. Mai soll die Brücke gesperrt bleiben. Und spätestens, wenn die Baumaßnahmen auf dem angrenzenden Grundstück tatsächlich losgehen, wird es den Fußgängern wohl endgültig nicht mehr möglich sein, die Brücke zwischen Südwall und Mühlenstraße zu überqueren.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.