„Zehn bis 25 Prozent der Spender fehlen uns aktuell“, sagt Markus Lubich, der für Dortmund, Unna und Lünen zuständige Referent des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und fügt hinzu: „Die Ampel steht auf Orange!“
Ursächlich für den Einbruch der Spenderzahlen seien zusätzlich zum jahreszeitbedingt typischen Rückgang unter anderem Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft und nun die Olympischen Spiele. Diese fesselten viele Menschen vor dem Fernseher und hielten sie somit von einer Blutspende ab. Dazu käme, dass aktuell viele Menschen an Atemwegserkrankungen litten, weshalb ebenfalls Spenderinnen und Spender ausfielen.
Dies führe dazu, dass das DRK es in diesem Jahr mit einer „geballten Sommerloch-Problematik“ zu tun habe. Sie möchten diese Problematik in Schwerte abmildern und den Vorrat an Blutkonserven des DRK erhöhen, haben aber noch Fragen zum Blutspenden? Dann haben wir hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen, die sich Erstspender stellen könnten, zusammengefasst.

Wofür werden Blutspenden überhaupt verwendet?
Wenn von einer Blutspende die Rede ist, geht es in der Regel um eine Vollblutspende. Dabei wird dem Spender ein halber Liter Blut mit all seinen Bestandteilen – Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Blutplasma – entnommen.
„Mit einer Vollblutspende kann man drei Leben retten“, erklärt DRK-Referent Markus Lubich. Die Blutspenden würden in erster Linie für Krebspatienten und Patienten, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, verwendet. Weiteren großen Bedarf an Blutkonserven gebe es für Unfallopfer und Menschen, die bei Operationen viel Blut verlieren. Laut dem DRK werden in Deutschland täglich 15.000 Blutspenden benötigt.
Was muss ich als Erstspender vor der ersten Spende wissen?
Die grundsätzliche Voraussetzung für die Abgabe einer Blutspende ist, dass man mindestens 18 Jahre alt ist und sich gesund fühlt. Nüchtern zur Spende zu gehen, ist keine gute Idee. Vor jeder Spende sollte genug gegessen und getrunken werden – man sollte an dem Tag mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich genommen haben. Auf Alkohol sollte man aber mindestens zwölf Stunden vor der Spende verzichten.
Es gibt allerdings eine Vielzahl an Gründen, die einer Spende im Weg stehen könnten. Die Einnahme von Medikamenten beispielsweise. Wer sichergehen möchte, kann online einen Spende-Check machen.
Was ist zu einer Erstspende mitzubringen?
Erstspender müssen einen gültigen Personalausweis mitbringen. Sie sollten für ihre erste Spende ausreichend Zeit haben. Die Experten des DRK raten dazu, etwa eine Stunde Zeit einzuplanen. Jeder Spender durchläuft verschiedene Stationen. Die Blutabgabe an sich dauert etwa fünf bis zwölf Minuten.
Wann kann ich in Schwerte Blut spenden?
Termine für Blutspenden finden Interessierte zum Beispiel online über die Terminsuche des Blutspendedienstes West. Dort kann man auch direkt einen Termin reservieren. Wer nicht online nachschauen möchte, kann zum Telefon greifen und kostenfrei das Service-Telefon des DRK unter 0800/11 949 11 erreichen.
Die nächsten Blutspendetermine in Schwerte auf einen Blick:
- Mittwoch (28. August 2024), 16.30 bis 19.30 Uhr: Schwerte-Ost, Katholisches Pfarrheim der Heilig-Geist-Gemeinde, Ostberger Straße 68b
- Donnerstag (26. September 2024), 16.30 bis 19.30 Uhr: Schwerte-Mitte, Rathaus Schwerte, Bürgersaal, Rathausstraße 31
- Freitag (11. Oktober 2024), 17 bis 20 Uhr: Westhofen, Evangelisches Gemeindehaus, Labuissierestraße 32
- Donnerstag (17. Oktober 2024), 17 bis 19.30 Uhr: Villigst, St. Thomas Morus Gemeinde, Schröders Gasse 3
Wie läuft die Blutspende vor Ort ab?
Bei jedem Blutspendetermin durchlaufen die Spender verschiedene Stationen.
Es beginnt mit der Anmeldung, für die der Personalausweis benötigt wird. Die Spender erhalten einen Anamnesebogen, der im zweiten Schritt sichtgeschützt von anderen im Raum ausgefüllt wird. Abgefragt wird der aktuelle Gesundheitsstand.
Dann geht es zur Voruntersuchung. Es werden der Blutdruck und die Körpertemperatur gemessen. Zudem gibt es einen kleinen Pieks in den Finger oder das Ohrläppchen, um anhand eines kleinen Tröpfchens Blut den Hämoglobinwert bestimmen zu können. Das ist wichtig, um festzustellen, ob der Blutverlust vom Körper schnell wieder ausgeglichen werden kann. Ist der Wert zu niedrig, könnte das problematisch werden. Zu hoch sollte der Hämoglobinwert aber auch nicht sein. Deshalb sind für Frauen und Männer unterschiedliche Mindest- und Höchstwerte für das Hämoglobin festgelegt worden.
Das Arztgespräch folgt in Station 5. Innerhalb eines vertraulichen Gesprächs mit einem Arzt wird der Anamnesebogen besprochen. Offene Fragen können gestellt werden. Der Arzt entscheidet, ob jemand an dem Tag Blut spenden darf.
Nun folgt im sechsten Schritt die eigentliche Blutspende, die von medizinischem Fachpersonal durchgeführt wird. Die Spender nehmen dazu auf einer Liege Platz. Sie werden während der Blutabnahme durch eine Armvene betreut. Es werden rund 500 Milliliter in etwa fünf bis zwölf Minuten abgenommen.
Nach der Blutspende müssen sich die Spender noch rund zehn Minuten auf einer Ruheliege ausruhen. Danach können sie eine Stärkung zu sich nehmen. Dazu baut das DRK in Schwerte zu jedem Termin ein kleines Buffet auf.