Über Lehrkräftemangel, speziell auch an Grundschulen, hatte unsere Redaktion zuletzt mit dem Schwerter Grundschulleiter Dirk Schnitzler und Christine Raunser vom Schulamt des Kreises Unna gesprochen. Der Tenor war, dass es in Schwerte im Vergleich zu anderen Städten im Kreis noch verhältnismäßig gut aussehe.
Doch auch in der Ruhrstadt helfen notfalls Abordnungen an anderen Schulen aus – die dann an der eigenen Schule fehlen. Jetzt hat sich auch die Bezirksregierung Arnsberg zu dem Thema geäußert.
161 Lehrpersonen an Grundschulen
In Schwerte sind zurzeit 161 Personen an insgesamt sieben Grundschulen beschäftigt, wie Pressesprecher Christoph Söbbeler auf Anfrage mitteilt. „Hierzu gehören Lehrkräfte, aber auch Sozialpädagoginnen.“ Unterrichtet wurden nach der letzten statistischen Erhebung im Oktober des vergangenen Jahres 1.667 Kinder.
„Die aktuelle Zahl kann geringfügig abweichen, da von einer gewissen Fluktuation ausgegangen werden muss. Auch im Hinblick auf die Folgen des Krieges in der Ukraine.“ Für das kommende Schuljahr 2023/2024 werden aktuell 1.763 Schülerinnen und Schüler erwartet.
Wenn Lehrerinnen oder Lehrer fehlen – weil sie krank werden oder im Fall einer Schwangerschaft – seien sogenannte Abordnungen von anderen Schulen ein „Steuerungsinstrument, um die Unterrichtsversorgung sicherzustellen“, erklärt Söbbeler.
Doch diese Lehrkräfte fehlen dann an der eigenen Schule. Dazu der Pressesprecher: „In jedem Falle ist aber eine Bewertung durch die Schulaufsicht unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten (Lehrkraft, abgebende Schule, aufnehmende Schule) zwingend.“ Ob das in der Praxis tatsächlich so funktioniert, dass alle Interessen gewahrt werden, ist fraglich.
Stellen gegen Unterrichtsausfall
Doch wie Schulleiter Dirk Schnitzler bemerkt hatte: „Lehrkräfte fallen nicht vom Himmel.“ Dazu verweist die Bezirksregierung auf das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung der Schulministerin Dorothee Feller. Es soll mit unterschiedlichen Maßnahmen die Unterrichtsversorgung sicherstellen. Doch diese Maßnahmen, die auch die Ausbildung neuer Lehrkräfte umfassen, greifen vermutlich eher langfristig.
Bei langfristigen Erkrankungen oder Mutterschutz stelle der Haushalt des Landes NRW Stellen gegen Unterrichtsausfall für Vertretungsaufgaben und für besondere Förderaufgaben Stellen zur Verfügung. Auch „Flexible Mittel“ werden genannt. Die könnten dann für die Vertretung von Sozialpädagoginnen und -pädagogen eingesetzt werden.
Außerdem spricht Christoph Söbbeler von einer „schulübergreifenden Vertretungsreserve“. Die stehe in der Schulform Grundschule in allen Kreisen und kreisfreien Städten zur Sicherung der Unterrichtsversorgung bereit. Die Verteilung und der Einsatz erfolge durch die Schulämter.
Ob und wie viele Lehrkräfte in Schwerte aufgrund von Krankheit oder einer Schwangerschaft zurzeit abwesend sind, kann die Bezirksregierung nicht sagen. Aufgrund der sensiblen Daten, so Söbbeler, führe man dazu keine Statistik.
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