Die Stadttauben möchten die Tierfreundinnen aus der Innenstadt zu einem betreuten Taubenschlag umsiedeln. © Marcel Drawe (A)
Tierschutz in Schwerte
Füttern verboten - aber Stadttaubenhilfe Schwerte hat einen Plan
Von den meisten ungeliebt, fristen die Tauben in der Fußgängerzone ein erbärmliches Leben. Die Stadttaubenhilfe Schwerte will das ändern. Die drei Frauen haben auch schon einen Plan.
Als Hochzeitstauben stiegen ihre Vorfahren einmal unter Applaus in den Himmel auf. Oder sie flogen als Brieftauben mit anderen Artgenossen um Preise und Pokale um die Wette. Doch die nachfolgenden Generationen fristen ein tristes Leben als weitgehend ungeliebte Straßentauben in der Innenstadt.
Die Tierfreundin Pilar Bergmann möchte das ändern. „Eigentlich sind das ausgesetzte Haustiere“, verdeutlicht sie. Und hat mit zwei weiteren Mitstreiterinnen die Stadttaubenhilfe Schwerte ins Leben gerufen.
Ihr Ziel: Eine Art „betreuten Taubenschlag“ zu eröffnen, um die Vögel aus der Innenstadt zu locken und ihre Vermehrung durch Austausch der Gelege gegen Gipseier zu begrenzen.
Unkontrollierte Vermehrung fördert Krankheiten bei den Tauben
„Das ist eine Tierschutz-Aktion, die Sinn macht“, sagt Tierärztin Alexandra Götte-Wentzek aus der Praxis von Dr. Stefan Wolf, bei der sich die Stadttaubenhilfe Rat geholt hat.
Die Veterinärin befürwortet das Vorhaben. Denn: „Stadttauben sind immer ein bisschen problematisch, weil sie sich ohne Eingriff immer weiter vermehren.“ Dadurch könnten sich Krankheiten bei den Tauben ausbreiten, und es komme zu Ärger mit Hausbesitzern.
Nicht mehr unter den Papierkörben nach Nahrung suchen
Diese Probleme lösen könnte ein Taubenhaus an einer Stelle, wo sich die Tiere gern aufhalten und wo ein falsches Gelege eingelegt werden kann. „Das ist eine schonende Methode, um die Population einzudämmen und eventuell sogar etwas zu verringern“, sagt Alexandra Götte-Wentzek.
Wenn man den Vögeln dort noch bedarfsorientiertes Futter gebe, könnten sie „etwas aus dem Stadtbild verschwinden“, weil sie nicht mehr unter den Papierkörben nach Nahrung suchen müssen.
Gesucht wird ein Dachboden oder Schuppen
Auf diesen Effekt setzen auch die Aktivistinnen der Stadttaubenhilfe. Schon jetzt - so berichten sie - hätten sie an den bisherigen Brutplätzen durch Austausch der Eier den Bestand um die Hälfte reduziert: „Es sind noch circa 17 Tauben.“ Um die umsiedeln zu können, suchen sie händeringend nach einem Standort. Das ursprüngliche Vorhaben eines Taubenhauses oder eines umfunktionierten Bauwagens Im Reiche des Wassers mussten sie wegen der Vandalismusgefahr fallen lassen. Besser wäre ein ungenutzter Dachboden oder Schuppen - nicht direkt im Zentrum, sondern etwas außerhalb. „Wir haben die Hoffnung, dass Privatleute uns etwas zur Verfügung stellen“, sagt Pilar Bergmann (Kontakt per E-Mail an: p.Bergmann131@web.de). 30 Quadratmeter würden ausreichen. Man könnte auch eine geringe Miete stemmen.
Mit Anfüttern sollten die Tauben dann zur Annahme des neuen Brutplatzes bewegt werden, wo sie das Team regelmäßig betreuen will. „Die Tauben wären weg aus der Stadt, und wir wären glücklich, dass wir den Tauben was Gutes tun könnten“, sagt Pilar Bergmann.
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