Die Bergstraße durch den Schwerter Wald ist eine hochfrequentierte, Städte-verbindende Strecke. Zahlreiche Dortmunder nutzen den Weg in Richtung der A1-Auffahrten in Schwerte oder zu einem Besuch in der Ruhrstadt. Andersherum geht es in Richtung Stadtbezirk Hörde und zur „Gastro-Meile“ an der Wittbräucker Straße.
Die häufige Nutzung lässt sich auf der knapp einen Kilometer langen Straße mitten durch den Schwerter Wald aber nicht nur an Fahrzeugen messen, sondern auch an der Menge des Mülls am Fahrbahnrand. Eine richtige „Ekelstrecke“ zieht sich von der Dortmunder Stadtgrenze in Richtung Ruhrstadt. Das wollten engagierte Bürgerinnen und Bürger, die auf der Dortmunder Seite des Waldes wohnen und diesen für ausgiebige Spaziergänge nutzen, nicht weiter hinnehmen.

Müllsammeln im Wald
Sie packten sich einen Bollerwagen, Handschuhe und Warnwesten und zogen los. Zunächst von der Einmündung zur Waldstraße (Dortmund) bis hinunter zum geschlossenen Blumenhain (Schwerte) und wieder zurück. „Wir hatten das schon immer vor“, sagt Sabine Herz. Sie wohnt auf dem Sommerberg und hat sich mit Sabine Mellis und Peter Meksiak auf den Weg gemacht.
Und was die Drei bei dem rund dreistündigen Spaziergang entlang der Fahrbahn gefunden haben, war schon heftig: Bierdosen, Schnapsflaschen, CDs und noch weiterer Schrott lag im Wald. Vermutlich wurde alles aus fahrenden Autos heraus geworfen. Erstaunlich sei die Menge an Bierdosen einer bestimmten Marke gewesen, die sich wie eine „Brotkrumen-Spur“ an der Fahrbahn entlang durch den Wald zog, so die Müllsammler.

Die gesammelte Müllmenge war am Ende so groß, dass am Straßenrand Zwischenlager eingerichtet werden mussten, um den Bollerwagen wieder zu befüllen. Da sich praktisch die gesamte Strecke – bis auf wenige Meter – auf Schwerter Stadtgebiet befindet, fragen sich die drei Dortmunder, wer überhaupt für die Säuberung im Wald zuständig ist.
Stadt Schwerte nimmt Stellung
„Ich sehe hier die Mitarbeiter der Stadt Schwerte die Mülleimer am Parkplatz säubern, aber über den Müll an der Straße schauen sie einfach hinweg“, sagt Sabine Herz. Das stimme so aber nicht, betont der Schwerter Stadt-Pressesprecher Ingo Rous auf Anfrage. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baubetriebshofes leeren einmal pro Woche, im Bedarfsfall und bei Hinweisen auch häufiger die Müllbehälter, die auf dem Parkplatz an der Bergstraße stehen“, erklärt er. Werde Müll entlang der Straße wahrgenommen, werde auch der entsorgt.

„Unsere Kapazitäten haben bekanntermaßen aber leider auch Grenzen“, schränkt Ingo Rous ein. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baubetriebshofes sind natürlich immer bemüht, die Stadt sauber zu halten, aber ein sauberes und ordentliches Stadtbild hängt in erster Linie vom Verhalten jedes Einzelnen ab.“ Wer Müll sieht, soll diesen melden. Das ist in Schwerte über das Internetportal www.stoerung24.de möglich.
Bis zu 50.000 Euro Strafe
Übrigens: Wer beim illegalen Müllentladen erwischt wird, muss mit heftigen Geldstraßen rechnen. Denn es handele sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen von bis zu 50.000 Euro belangt wird. Das gelte auch für die achtlos weggeworfenen Plastiktüten oder Getränkedosen, so Ingo Rous.
Und was haben die drei „Müllspaziergänger“ mit dem Müll gemacht? Sie haben alles auf einen Haufen auf der Dortmunder Seite des Schwerter Waldes gepackt und die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) kontaktiert. Die war kurze Zeit später vor Ort und entsorgte den Müllberg. „Es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir den Müll entlang der Bergstraße eingesammelt haben“, sagt Sabine Herz.
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