Nach Sturz einer Rotbuche am Alten Dortmunder Weg Weitere Bäume auf der Schwerterheide gefällt

Nach Sturz einer Rotbuche am Alten Dortmunder Weg: Weitere Bäume gefällt
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Am 20. März war eine Rotbuche am Alten Dortmunder Weg umgestürzt und in einen Vorgarten gefallen. Die Anwohnerin hatte sich durch einen Sprung retten können – sie hatte im Vorgarten gearbeitet und das Knacken der Äste gehört. Jetzt hat die Stadt Schwerte eine Pressemitteilung veröffentlicht. Weitere Bäume seien gefällt worden, heißt es darin. Die Mitteilung sei außerdem als Schreiben an die Anwohner verschickt worden.

„Das städtische Baumpflegeteam hat unmittelbar nach dem Schadensereignis vor Ort eine eingehende Sichtkontrolle durchgeführt“, heißt es in dem von Stephanie Roß und Nils Johannsen unterzeichneten Brief. Roß ist Leiterin des Baubetriebshofs der Stadt Schwerte, Johannsen zuständiger Revierförster von Wald und Holz NRW.

Das Trafohäuschen, das ebenfalls getroffen wurde, ist inzwischen repariert.
Das Trafohäuschen, das ebenfalls getroffen wurde, ist inzwischen repariert. © Martina Niehaus

Weiter heißt es: „Zusätzlich dazu wurde eine externe Zusatzkontrolle beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW für die Waldgrenze ,Alter Dortmunder Weg/Waldstraße‘ beauftragt, um eine weitere Absicherung nach dem plötzlichen Sturz der Rotbuche zu erhalten. Diese Zusatzkontrolle hat ergeben, dass weitere Bäume vorsorglich entnommen werden sollten. Einige dieser Bäume wurden bereits gefällt, die übrigen Fällungen erfolgen zeitnah, da teilweise spezielle Maschinen notwendig sind. Bei der Abwägung der Rechtsgüter hat das Abwenden von Gefahren für Leib und Leben bzw. Sachschäden für die Stadt Schwerte oberste Priorität.“

Boden aufgeweicht?

Auch die am 20. März umgestürzte Rotbuche sei untersucht worden. So genannte Defektsymptome hätten nicht festgestellt werden können. „Sowohl im Bereich der Krone, des Stammes als auch im unterirdischen Wurzelbereich war der Baum vital und gesund.“ Vielmehr sehen Stadt und Landesbetrieb Wald und Holz eine Ursache im Klimawandel. „Die vergangenen Jahre waren klimatisch von einer besonderen Trockenheit geprägt, die auch unsere Waldbäume extrem belastet hat“, heißt es in dem Schreiben.

„Seit dem letzten Jahr kommen die immer häufiger vorkommenden Extremwetterereignisse, insbesondere als Starkregenereignisse hinzu. Diese weichen die Waldböden sehr stark auf. In Kombination mit starkem Wind können so auch die Wurzeln von gesunden Bäumen ihren Halt verlieren und umfallen. Dies wird sehr wahrscheinlich die Ursache für das Umfallen der Rotbuche gewesen sein.“

Höhere Gewalt

Im Ergebnis stufen Stadt und Landesbetrieb den Unfall als höhere Gewalt ein. „Die Stadt Schwerte kontrolliert im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht grundsätzlich auch die Bäume an Straßen und in der Nähe von Nachbarbebauungen“, heißt es. Im Bereich der Waldgrenze „Alter Dortmunder Weg/Waldstraße“ würden ebenfalls regelmäßig Kontrollen durchgeführt. Die Stadt Schwerte halte sich hierbei an die gesetzlichen Vorschriften.

„Die letzte Regelkontrolle erfolgte vorschriftsgemäß im Juni 2023“, heißt es in dem Schreiben. Man könne die Sorgen der Anwohner vor einer erneuten Gefährdung nachvollziehen und nähme diese ernst.

Illegaler Grünschnitt

Darüber hinaus habe die Stadt bei den intensiven Begehungen der Waldflächen feststellen müssen, dass „große Mengen waldfremder Grünabfälle innerhalb der Waldflächen illegal entsorgt werden“. Das Entsorgen von Abfällen im Wald stelle nicht nur eine Ordnungswidrigkeit dar und werde mit einem Bußgeld geahndet, sondern schädige die Wurzelstrukturen der Bäume.

Ebenfalls würden schädliche Pilze und Neophyten ins heimische Waldökosystem eingeschleppt. „Die Stadt bittet darum, einen Beitrag zum Schutz der Bäume zu leisten und die anfallenden Grünabfälle sachgerecht zu entsorgen bzw. bei Verstößen umgehend zu informieren.“