Wer von Westhofen mit dem Fahrrad in die Schwerter Innenstadt will, hat zwei Optionen: den Ruhrtalradweg oder die Hagener Straße. Beide Optionen sind, gelinde gesagt, nicht optimal. Wer den Ruhrtalradweg nutzt, ist zwar vor dem Autoverkehr sicher, Teilabschnitte sind aber unbeleuchtet. Die Route über die Hagener Straße ist noch gefährlicher. Deswegen brachte die CDU im Februar 2021 den Vorschlag ein, eine Radtrasse entlang der Bahnlinie, die Westhofen und Schwerte verbindet, auszubauen. Der größte Teil folge einem Weg, den es früher bereits gegeben habe und in Teilen noch vorhanden sei, hieß es. „Wie sieht es eigentlich bei diesem Thema aus? Man hört schon Jahre nix mehr!“, schreibt ein Leser unserer Redaktion.

Probleme bei der Realisierung
Woran liegt es? Die nötigen Flächen haben nicht zur Verfügung gestanden, erklärt Jan Menges, Amtsleiter des Planungsamtes in Schwerte. Dazu komme, dass die Bahn die Überlegungen zur Querung der Gleise abgelehnt hatte, die die Verbindung hin zum Hoesch-Gelände schaffen würden. Dies hatte laut Menges die weitere Realisierung verhindert. Zu diesem Ergebnis kam ein beauftragtes Ingenieurbüro im Jahr 2021. Die Bahnunterführung der A45 in der Nähe des Wannebachs mache auch Probleme: Aufgrund der zu geringen Durchgangsbreiten habe auch die Möglichkeit verworfen werden müssen, den Radverkehr dort entlangzuführen.
Ganz abgeschrieben ist das Projekt „Bahntrassenradweg“ damit aber nicht. „Aktuell wird eine neue Wegeführung in Betracht gezogen“, sagt Menges. Die Planung einer Verbindung für den Radverkehr von Westhofen zum Schwerter Bahnhof steht auf der Liste der anzugehenden Projekte im Rahmen des Schwerter Radverkehrskonzeptes.
Alternative Trassenführung
„Derzeit läuft eine Machbarkeitsuntersuchung einer alternativen Trassenführung“, sagt Jan Menges. Wie diese alternative Route aussieht, das könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Dazu seien noch zu viele Fragen zur eigentumsrechtlichen Flächenverfügbarkeit und Genehmigungsrecht ungeklärt. Daher seien Aussagen zu Kosten oder zeitlichem Ablauf auch noch nicht möglich. Fest steht: Ausgehend von der Prüfung werde das Vorgehen dann noch politisch beschlossen – „mit dem Ziel, eine weitere qualitativ ansprechende Anbindung von Westhofen zu realisieren.“
Priorität habe „die bessere Anbindung von Westhofen für den Rad- und Fußverkehr, welche nun mit der Maßnahme an der Hagener Straße vollzogen wird“, so Menges. Zwischen der Wannenbachstraße und der Hermann-von-Wanthoff-Straße/Am Kornfeld in Schwerte soll im Frühjahr 2024 endlich ein neuer Radweg auf einer 1,7 Kilometer langen Strecke gebaut werden.