Schwerte verliert eine Attraktion „Blaues Band“ im City-Bürgersteig leuchtet nie mehr

Ständige Reparatur zu teuer: „Blaues Band“ in der City leuchtet nie mehr
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So war es nicht geplant: Mal blinkten sie abends wie eine Lichtorgel, dann blieben sie wieder ganz dunkel. Damit die Stadt die schicken blauen Lichtsteine in das Pflaster des Bürgersteigs einsetzen lassen konnte, hatte die Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Bahnhofstraße beim Umbau zum Boulevard rund 15.000 Euro beigesteuert. Doch die Freude war kurz. Immer wieder fiel die störanfällige Anlage aus - und wird wohl nie wieder erstrahlen.

Die Reparatur ist eingestellt

„Die Reparatur ist eingestellt, weil sie immer wieder kaputt war“, erklärt Heiko Mühlbauer, Kommunikationschef der Stadtwerke. Deren Tochter Stadtentwässerung (SEG) hatte die Neugestaltung der Bahnhofstraße im Jahre 2018 als Bauüberwacher begleitet. Die blauen Leuchtsteine sollten - zusammen mit dem künstlichen Bach im Stadtpark und den Bodenstrahlern in der Fußgängerzone - symbolisch einen Wasserlauf vom Bahnhof in Richtung Ruhr bilden. „Sie wurden fachgerecht eingebaut“, betont der Sprecher.

Hübsch, aber störanfällig war das teure blaue Leuchtband im Bürgersteig der Bahnhofstraße.
Hübsch, aber störanfällig war das teure blaue Leuchtband im Bürgersteig der Bahnhofstraße. © Reinhard Schmitz (A)

Es war eine sympathische Idee, die damals mithilfe der ISG-Spenden umgesetzt wurde. Und so etwas wie das i-Tüpfelchen für den neuen Boulevard Bahnhofstraße. Im Abstand von 1,40 Meter wurden die Kunststoffwürfel mit den blauen LED, deren Maße genau ins Raster der der verwendeten Pflastersteine passten, von der Bahnhofskreuzung bis zur Einmündung Gasstraße im Bürgersteig mit verlegt. Mit weiteren weißen Elementen wollte die Stadt den Bereich der Bushaltestelle vor der Sparkasse für sehbehinderte Fahrgäste deutlicher gestalten.

Finanzieller Aufwand zu groß

„Aber es gab von Anfang an Probleme“, weiß Heiko Mühlbauer. Immer wieder seien blaue und weiße Leuchtsteine durch externe Elektriker ausgetauscht und repariert worden. Überwiegend seien sie durch Feuchtigkeitsschäden ausgefallen. Dabei versagten dann oft gleich mehrere benachbarte Elemente mit, weil diese teilweise elektrisch in Reihe hintereinander geschaltet seien. Letztlich musste die Reißleine gezogen werden: „Wir haben es aufgegeben, weil der finanzielle Aufwand nicht mehr darstellbar war.“

Immer wieder mussten defekte Leuchtwürfel aus dem Bürgersteigpflaster herausgezogen und repariert werden. Das war auf Dauer zu teuer.
Immer wieder mussten defekte Leuchtwürfel aus dem Bürgersteigpflaster herausgezogen und repariert werden. Das war auf Dauer zu teuer. © Reinhard Schmitz (A)

Wegen der Probleme mit den Leuchtsteinen - so Heiko Mühlbauer weiter - habe man sich auch mehrfach schriftlich an den Hersteller gewandt. Aber der Auftraggeber für die Baumaßnahme sei letztlich die Stadtverwaltung gewesen. Und die versucht im Rathaus, noch einmal Druck zu machen. „Die Stadt Schwerte hat Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Hersteller geltend gemacht“, teilt Stadt-Pressesprecher Ingo Rous auf Anfrage mit: „Wegen der noch schwebenden Angelegenheit kann die Stadt keine näheren Angaben machen, befindet sich diesbezüglich aber im Austausch den Stadtwerken Schwerte GmbH und der Stadtentwässerung Schwerte GmbH.“