Fließender Verkehr auf den 1.700 Metern zwischen dem Berghofer Tunnel und der A1-Anschlussstelle in Schwerte: Es muss eine Genugtuung sein für alle Autofahrer, die hier in den vergangenen Monaten etliche Minuten im Stau standen.
Am Gründonnerstag (6.4.) sind die vier Spuren über den Freischütz-Berg freigegeben worden. Doch es sind noch längst nicht alle Arbeiten erledigt. Agnes (85) aus Schwerte etwa steht nach Ostern an einer eher halb fertigen Bushaltestelle an der Ecke zur Bergstraße: Baustellenbaken stehen noch, die Pflastersteine warten darauf, verlegt zu werden.
Grundsätzlich sei sie erst einmal froh, dass sie nicht mehr die improvisierte Haltestelle mittig der nun geöffneten vierspurigen Bundesstraße ansteuern muss. Das sei schlimm gewesen, sagt die 85-Jährige. „Vor allem für Menschen mit Rollator.“ Den braucht sie nicht. Aber sie braucht den Bus – „ohne Auto ist man ja darauf angewiesen“.
Künftig werde der Bus trotz Öffnung der B236 sicherlich auch mal ein paar Minuten zu spät kommen, aber immerhin steht sie dann nicht mehr wartend irgendwo zwischen Autos und Baufahrzeugen.

Fahrbahn-Markierungen im Mai
Am Dienstag (11.4.) gab die Deges, die Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, den Zeitplan bis zum tatsächlichen Ende der Baustelle im Herbst bekannt. Wobei die Nutzung der vier Spuren für die meisten Autofahrer wohl das Entscheidende ist. In einzelnen Abschnitten fahren sie hier noch auf der blanken Fahrbahn der erneuerten Bundesstraße. Die Markierungen, die noch fehlen, kommen wetterbedingt erst Anfang Mai, heißt es vonseiten der Deges.


Jetzt, da der Verkehr läuft, soll er auch besser gelenkt werden. Dafür bekommen die Ampeln sogenannte Schleifen. Damit wird die Verkehrsdichte gemessen und der Takt der Grünphasen angepasst. Wenn also mal besonders viele Autofahrer aus Schwerte heraus wollen, oder andersherum – sie aus Dortmund kommend nach Schwerte reinwollen –, bekommen sie länger Grünlicht.
Ab sofort Tempo 50
Darüber hinaus hat die Neugestaltung des Straßenabschnitts mehrere Verkehrsinseln mit sich gebracht. Die werden nach und nach bis zum Herbst begrünt. Genauso wie die Schallschutzwände. Gepflanzt werden einheimische Pflanzen, versichert die Deges. Abschließend muss der gesamte Baustellen-Bereich gereinigt werden.
Dass auf die Pendler große Belastungen zukommen, war vor Baubeginn klar. Nun bedankt sich Unternehmens-Sprecherin Simone Döll im Namen der Deges für die Geduld, die die Autofahrer in der gesamten Zeit bewiesen hätten.
Das Ferien-Ende bleibt abzuwarten
Geduld muss an diesem Tag niemand mehr aufbringen, der Verkehr fließt uneingeschränkt. Ob das so bleibt, wird sich erst nach den Osterferien zeigen. Denn nach dem langen Osterwochenende ist das Aufkommen im Berufsverkehr längst nicht so hoch wie an normalen Tagen.
Tempo 30, das während der Arbeiten im Baustellenbereich galt, ist aufgehoben. Die Tempo-50-Schilder stehen bereits. Agnes hofft, dass sich die Autofahrer künftig an das Tempolimit halten. Doch die 85-Jährige ist skeptisch: „Das wird eine Rennstrecke!“, sagt sie noch, bevor sie in den Bus einsteigt.
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