Um Nachfragen zu vermeiden Schwerter (37) schraubt alte Kennzeichen an parkende Autos

Schwerter (37) schraubt alte Kennzeichen an parkende Autos
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Während einer Streife durch Schwerte fallen Polizisten am 29. März zwei Fahrzeuge mit entsiegelten Kennzeichen auf. Ermittlungen führen die Beamten schließlich zu einem 37-Jährigen.

Der musste sich nun wegen Missbrauchs von Kennzeichen im Amtsgericht Schwerte verantworten. Der Mann gab während der Verhandlung zu, die alten Nummernschilder angebracht zu haben – und zwar an einem Porsche und einem BMW.

Nicht zu verkaufen

Die Erklärung dafür lieferte der Schwerter prompt: „Wir haben die Kennzeichen dran gemacht, weil immer wieder Leute gefragt haben, ob sie die Autos kaufen könnten. Das sollten sie aber nicht. Die Fahrzeuge wurden so auch nicht bewegt.“ Mit „wir“ meinte der Angeklagte sich selbst und seinen Bruder.

Der habe mit Autos zu tun, gab der Angeklagte an. Manchmal helfe der 37-Jährige bei ihm aus. Das erkläre auch, warum die Kennzeichen zu zwei Autokaufverträgen gehörten, bei denen der arbeitslose Schwerter als Käufer auftrat.

Schon zwei Vorstrafen

Wenn sein Bruder nicht vor Ort sei, schließe er für ihn Verträge ab, so der Angeklagte. „Wir wussten nicht, dass das mit den Kennzeichen eine Straftat ist“, beteuerte der 37-Jährige.

Das konnte die Richterin nicht ganz glauben. Denn: Der Angeklagte hat bereits zwei Vorstrafen wegen Missbrauchs von Kennzeichen. Das stimme zwar, aber in den damaligen Fällen hätten die Fahrzeuge mit den falschen Kennzeichen auf öffentlichen Straßen gestanden.

Dieses Mal hingegen habe es sich um zwei Privatparkplätze gehandelt, erklärte der Schwerter. Dass das auch verboten sei, hätten er und sein Bruder wirklich nicht gewusst.

Aufgrund dieses Umstandes verzichtete das Gericht letztlich auf eine Verurteilung wegen Missbrauchs von Kennzeichen. Stattdessen stellte die Richterin das Verfahren vorläufig ein – zunächst gegen eine Zahlung von 600 Euro. Der Angeklagte machte daraufhin deutlich, dass er nur sehr wenig Geld für seine Familie mit zwei Kindern zur Verfügung habe.

Nummernschilder sind weg

Er schien darauf hinaus zu wollen, ohne Auflage aus der Sache herauszukommen. Doch darauf ließ sich das Gericht nicht ein. Aus den 600 Euro wurden kurzerhand 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit.

Der Angeklagte bedankte sich bei der Richterin und versprach: „Wenn ich das nächste Mal etwas mache, werde ich doppelt und dreifach überlegen, ob es erlaubt ist.“ Mit den verwendeten Nummernschildern kann er jedenfalls nichts mehr anstellen. „Die kriegen Sie nicht wieder“, machte die Richterin dem Schwerter klar.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Juli 2023.

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