Fehlende Rettungsgasse ein Dauerproblem auf der A1 Feuerwehr fordert eine radikale Lösung

Fehlende Rettungsgasse: Feuerwehr fordert Überholverbot für Lkw
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Das hätte fatale Folgen haben können: Zu Fuß mussten sich zwei Schwerter Feuerwehrleute am Mittwoch (21.11.) einen Weg durch den Stau auf der A1 bahnen, um einen Schwerverletzten zu versorgen.

Denn ohne Rettungsgasse war selbst mit Blaulicht und Martinshorn kein Durchkommen für ihr Fahrzeug. Eine Behinderung, mit der Einsatzkräfte gerade auf einem bestimmten Abschnitt der Autobahn immer wieder zu kämpfen haben.

Problem sind Lkw

Als Ausgangspunkt hat der stellvertretende Amtsleiter der Schwerter Feuerwehr, Olaf Patzke, die beiden Baustellen am Westhofener Kreuz und am Kreuz Dortmund-Unna ausgemacht.

„Das Problem ist immer: Wenn es in Richtung Baustelle geht, dann staut es sich zurück, und die mittlere Fahrspur ist von Lkw in Beschlag genommen.“ Diese könnten aber wegen ihrer Breite dort nicht – wie eigentlich vorgesehen – ganz an den rechten Rand ihres Fahrstreifens lenken, um links Platz zu machen.

Auf einem Schild steht: „Bei Stau: Rettungsgasse bilden“.
Immer wieder mahnen Einsatzkräfte: „Bei Stau: Rettungsgasse bilden“. (Symbolfoto) © dpa

Für Olaf Patzke gibt es daher nur eine Lösung: „Zwischen dem Westhofener Kreuz und dem Kreuz Dortmund-Unna muss ein Überholverbot für Lkw eingerichtet werden. Ich hoffe, dass da Maßnahmen getroffen werden.“

Die Dringlichkeit hat der Verkehrsunfall vom Mittwoch noch einmal deutlich gemacht, bei dem die Retter glücklicherweise nicht noch zusätzlich schweres Gerät zu dem Schwerverletzten schleppen mussten: „Sonst hätte es nicht funktioniert.“ Vor allem, wenn jemand eingeklemmt sei, blute oder sogenannte multiple Verletzungen erlitten habe, zähle jeder Moment. Solche Einsätze seien besonders zeitkritisch.

Autofahrer sind sensibilisiert

Bei Einsätzen auf anderen Straßen hat Olaf Patzke aber festgestellt, dass die Sensibilisierung der Autofahrerinnen und Autofahrer für das Freihalten einer Rettungsgasse Wirkung gezeigt habe: „Vom Grundsatz her ist es besser geworden.“

Auch auf dem relativ schmalen und staugefährdeten Abschnitt der B236 zwischen der Kreuzung Ostentor und der Ruhrbrücke Villigst fänden seine Kollegen in der Regel einen Weg: „Indem wir mehr über die Gegenfahrbahn ausweichen können.“ Dann würde ein Stück über die linke Spur gefahren.

Damit die Rettungskräfte auch in der Stadt ungehindert und zügig zu ihrem Einsatzort gelangen können, hat Olaf Patzke einen Ratschlag: Wenn Autofahrer im Rückspiegel Blaulicht sehen oder das Martinshorn hören, sollten sie möglichst rechts ranfahren: „Oder vielleicht auch den Bürgersteig mitnutzen, wenn der Bordstein nicht zu hoch ist.“

Seine Kollegen würden selbst bei eiligen Einsätzen niemals ungebremst in einen Kreuzungsbereich hineinfahren, sondern nur im Schritttempo. Denn bei einem Unfall würden sie nicht nur sich selbst, sondern auch den Hilfesuchenden am Ziel gefährden: „Sonst kommt gar kein Rettungswagen.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Text erschien ursprünglich am 22. November 2024.