
© Reinhard Schmitz
Stau bis in Schwerter Innenstadt - neuer Abschnitt beim Bau der B236
Ausbau B236
Seit die Autobahnauffahrt nach Köln zum B236-Ausbau gesperrt ist, werden die Staus in der Innenstadt immer länger. Dienstag begann eine neue Bauphase. Das hat Auswirkungen auf ganz Schwerte.
Männer in orangefarbenen Warnwesten bestimmten am Dienstagmorgen das Bild rund um die Kreuzung der B236 mit der Bergstraße und der Heidestraße. Einige von ihnen zogen ausgediente gelbe Markierungslinien von der Hörder Straße ab. Andere klebten neue auf die Fahrbahn auf, die auch einen Abbiegepfeil in Richtung Heidestraße zeigten. Und wieder andere Kollegen zogen Kabel und schraubten an provisorischen Ampeln, für die dicke Betonwürfel auf den Bürgersteig gehievt worden waren.
In die Bergstraße geht´s nur noch durch den Klusenweg
Das Großaufgebot von Bauarbeitern ließ erahnen: Es wurde Ernst mit der Abbindung der Bergstraße, die von der federführenden Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) nach einer kurzen Galgenfrist für die Zeit nach Pfingsten angekündigt worden war. „Ab heute ist die Bergstraße gesperrt“, bestätigte Deges-Sprecherin Simone Döll (Düsseldorf) am Dienstagmittag auf Anfrage. Die Zufahrt ist jetzt nur noch über den provisorisch zur Umleitung ertüchtigten Klusenweg möglich. Gleichzeitig wurde an der Hörder Straße gegenüber die Einfahrt der Heidestraße, die seit Wochen gesperrt war, wieder freigegeben.

Wo einmal die Autobahnauffahrt Schwerte in Richtung Köln war, ist noch fünf Monate lang eine Baustelle. © Reinhard Schmitz
Die Autofahrer auf der Hörder Straße müssen sich nicht nur auf die Änderungen an dieser Kreuzung einstellen, sondern auch auf eine neue Verkehrsführung: Der komplette Verkehr ist auf die östliche Fahrbahnhälfte der B236 verlegt worden. Die ist seitlich ein Stück auf die angrenzenden Grundstücke verbreitert worden, damit stadtauswärts weiterhin zwei Fahrspuren in Richtung Freischütz zur Verfügung stehen. Deren Verlauf entspricht laut Simone Döll zwar ziemlich genau der künftigen Streckenführung, sei aber ein Provisorium.
Die Autobahnauffahrt nach Köln bleibt noch fünf Monate dicht
„Die Verkehrsumlegung ist eine sehr komplizierte Sache“, erklärte die Sprecherin weiter. Die Maßnahme ist aber notwendig, um die westliche Fahrbahnhälfte der Hörder Straße als ein freies Baufeld zu bekommen. Dort hat vor fast genau einem Monat der vierspurige Ausbau der B236 mit der Sperrung der Autobahnauffahrt in Richtung Köln begonnen. Noch rund fünf Monate werden die Autofahrer mit dieser Einschränkung leben müssen. Anschließend passiert das gleiche auf der gegenüberliegenden Seite mit der Auffahrt in Richtung Bremen. Auch die soll ein halbes Jahr für die Baustelle dicht gemacht werden.

Jede Menge Signalanlagen lagen am Montagmorgen an der Kreuzung Hörder-/Heide-/Bergstraße zur Montage bereit. © Reinhard Schmitz
Für die Autofahrer in der Innenstadt werden diese Sperrungen zum Geduldsspiel. Denn die Umleitungen führen quer durch Schwerte zur Autobahnauffahrt auf die A45 in Ergste. Die einen bevorzugen dorthin den offiziellen Weg über die Ruhrbrücke Villigst, andere hoffen, über den Bahnhof und Westhofen schneller zum Ziel zu kommen. Letzteres führt dazu, dass es in der Karl-Gerharts-Straße derzeit oft kaum noch ein Vorankommen gibt. Nicht selten reicht der Rückstau vor der Bahnhofskreuzung fast über die gesamte Straßenlänge bis zur Gaststätte Zum Rathaus - vor allem, wenn sich zu allem Überfluss auch noch mehrere Schwerlast- Lkw auf dieser Route versuchen.
Die Ampelschaltung sei daran nicht schuld, erklärte Stadt-Pressesprecher Ingo Rous auf Nachfrage. Er betonte: „Die Taktung wurde dort nicht verändert.“ Nach Ansicht der Straßenverkehrsbehörde hänge der Stau in der Karl-Gerharts-Straße mit der Situation an der gesperrten Autobahnauffahrt an der Hörder Straße zusammen: „Der Verkehr muss ja irgendwo einen Weg finden.“
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
