Aspartam „möglicherweise krebserregend“ Marienkrankenhaus-Cafeteria gibt Süßstoff zum Kaffee

Krebsrisiko Aspartam: Marienkrankenhaus-Cafeteria gibt Süßstoff zum Kaffee
Lesezeit

Statt zum Zucker greifen viele Menschen zur künstlich hergestellten Süße: Entweder als kleine Pillen oder in flüssiger Form landet der Süßstoff zum Beispiel im Heißgetränk der Wahl.

Die wenigsten machen sich dabei Gedanken, auf welcher Basis die künstliche Süße hergestellt ist. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat nun Aspartam, einen von elf in der EU zugelassenen Süßstoffen, als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Ist der Stoff in den Schwerter Cafeterien zu finden?

Tafelsüße auf Basis von Aspartam

Beim ersten Testversuch in der Cafeteria im Schwerter Marienkrankenhaus an der Goethestraße lautet die nüchterne Antwort: Ja. Neben den Zuckertütchen gibt es in einem Spender auch kleine rote Tütchen der Marke Canderel, die zwei Süßstofftabletten beinhalten. Auf der Rückseite steht: „Tafelsüße auf der Basis von Aspartam und Acesulfam-K.“ Und weiter: „1 Tablette entspricht der Süßkraft von einem Stück Würfelzucker oder einem Teelöffel Zucker.“

Eine Tasse steht auf einem Tablett.
Wer sein Heißgetränk nicht mit Zucker süßen will, der bekommt im Marienkrankenhaus eine künstliche Süße als Alternative – allerdings auf Basis des aktuell umstrittenen Stoffs Aspartam. © Irina Höfken

Sieht es in der Krankenhaus-Cafeteria an der Schützenstraße genau so aus? Auf den ersten Blick ist das gar nicht zu sagen: Dort gibt es einen blau-weißen Süßstoff-Spender an der Kasse, auf dem die Inhaltsstoffe nicht angegeben sind, einzig allein auf dem Deckel des Spenders steht der Markenname „Natreen“. Transparenz ist für den Verbraucher in dem Fall nicht gegeben.

Die Online-Suchmaschine gibt schließlich Auskunft darüber, dass es sich hierbei um ein Süßungsmittel auf Basis von Natriumcyclamat, Natriumsaccharin und Sucalose handelt – kein Aspartam.

Aspartam ist hier aber dennoch zu finden: In den Kühlschränken in beiden Cafeterien gibt es aspartamhaltige Light-Getränke, wie zum Beispiel Coca-Cola light. Nun gut, die findet man auch anderswo. Ohnehin ist der Stoff weit verbreitet in verarbeiteten Lebensmitteln und Light-Produkten wie in weiteren Soft-Drinks, Joghurt und Kaugummi.

Wie gefährlich ist der Süßstoff?

Zur Einordnung: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die akzeptable Aufnahmemenge von Aspartam pro Tag bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge könne nach den Einschätzungen ein ganzes Leben lang ohne Bedenken eingenommen werden.

Um diesen Wert zu erreichen, müsste eine 70 Kilogramm schwere Person am Tag beispielsweise neun bis 14 Dosen herkömmlicher Größe mit stark aspartamhaltigem Diät-Getränk trinken, rechnet die WHO vor. Meiden müsse man den umstrittenen Stoff nicht, aber die WHO betont auch, dass es noch nicht genügend sichere Erkenntnisse gebe und weiterer Forschungsbedarf bestehe.

Ein Problem, worauf die Stiftung Öko-Test hinweist, ist, dass Hersteller nicht deklarieren müssen, wie viel Aspartam sie verwenden. Das bedeutet, dass die Mengen für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht erkennbar sind.

Wird es weiter Aspartam in der Cafeteria geben?

Mittlerweile hat das Marienkrankenhaus die Anfrage beantwortet, ob künftig weiterhin Aspartam an Besucherinnen und Besucher der Cafeteria an der Goethestraße ausgeben wird und welchen Süßstoff Patienten zum Heißgetränk bekommen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Juli 2023.

Umstrittener Süßstoff Aspartam: Marienkrankenhaus erklärt, warum Besucher und Patienten ihn bekommen

Krebsrisiko Aspartam: Verteilen Dortmunds öffentliche Kantinen den umstrittenen Süßstoff? Der große

Süßstoff Aspartam kann Krebs auslösen: Experten empfehlen „Zurückhaltung“ beim Verzehr