Sie gehört nicht hierher und doch vermehrt sich rasant in Deutschland. Die Rede ist von der Asiatischen Hornisse. Das Problem: Die invasive Art drängt sich in den Lebensraum heimischer Tiere und Pflanzen.
Vor allem für die heimischen Bienenvölker gilt sie als Bedrohung. Die Asiatische Hornisse ist daher meldepflichtig. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das exotische Insekt zusammengetragen.

Warum ist die Asiatische Hornisse eine Gefahr für heimische Bienenvölker?
Die Asiatische Hornisse hat es vor allem auf Bienen abgesehen. Die Insekten patrouillieren regelrecht vor den Bienenstöcken, um sich die Bienen zu schnappen. Das Problem: „Unsere Bienen haben anders als die Bienen in Asien keine Strategie, um sich gegen die Asiatischen Hornissen zu wehren“, erklärt Nadine Batze, Obfrau des Imkervereins Schwerte für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Taktik der Bienen aus Asien sieht wie folgt aus: Sie bilden mit vielen Bienen ein Knäuel um die Hornisse, um diese zu töten. Eine Theorie dazu sei, dass die Bienen durch die Knäuel-Bildung die Körpertemperatur der Hornisse so sehr erhöhen könnten, dass diese an Überhitzung sterbe. Eventuell liege es aber auch an einer erhöhten Kohlenstoffdioxidkonzentration in dem Knäuel, die den Tod der Hornisse verursache.
Woran erkennt man eine Asiatische Hornisse?
Während die hier heimische Europäische Hornisse mit ihrem gelb-schwarz gefärbten Hinterleib auffällt, sind Asiatische Hornissen etwas kleiner und dunkelbraun-schwarz gefärbt. Aufgrund dieses farblichen Unterschieds kann man die Arten laut Fachleuten gut unterscheiden. Wer sich unsicher ist, ob er nun eine heimische oder eine invasive Hornisse vor sich hat, sollte ein Foto von dem Tier machen. Dann können hinzugezogene Fachleute eine Einschätzung dazu abgeben.
Wo meldet man die Asiatische Hornisse?
Wer eine Asiatische Hornisse entdeckt oder glaubt, eine entdeckt zu haben, sollte die Sichtung melden – am besten mit Foto. Neben einem Foto des Insekts hilft es den Experten, wenn die Meldenden zudem dessen Flugweg beschreiben können. Das hat den Hintergrund, dass anhand des Flugweges eventuell das Nest ermittelt werden kann.
Im Kreis Unna ist die Untere Naturschutzbehörde für Meldungen der richtige Adressat. Auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) nimmt Meldungen entgegen und verweist auf das Neobiota-Portal unter: neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/erfassung
Aus dem Kreishaus in Unna heißt es, dass dort bisher noch keine asiatischen Hornissen oder ein Nest gemeldet worden seien. Es habe bisher eine Verdachtsmeldung gegeben, die sich jedoch nicht bestätigt habe. Demnach gab es bisher auch keine Sichtungen in Schwerte.
Wenn das Insekt doch irgendwann hier auftaucht: Wie verhält man sich gegenüber Asiatischen Hornissen oder gar in der Nähe eines Nestes?
Wer eine Hornisse – egal welche Art – entdeckt, sollte zunächst vor allem eines beherzigen: ruhig bleiben. Denn sowohl die Europäische Hornisse als auch die Asiatische Hornisse gelten grundsätzlich als friedfertig und greifen Menschen nicht grundlos an. Der Stich der Asiatischen Hornisse ist laut Experten für Nicht-Allergiker etwa ähnlich schmerzhaft wie Wespen- oder Bienenstiche.
Einen Grund zum Angriff sehen Hornissen allerdings, wenn sie ihr Nest gefährdet sehen. Daher wird davor gewarnt, Nester selbst entfernen zu wollen. Das sei ein Fall für Fachleute. Vom LANUV heißt es dazu: Wer ein Nest in seiner Nähe entdecke, solle sich so verhalten, wie es bei allen Stechinsekten empfohlen wird. Dazu zähle auch, die Tiere nicht aufzuschrecken, nervös zu machen oder zu versuchen, sie zu vertreiben.