Am Freitagmorgen (23.8) bleiben Dutzende Feuerwehrwagen vor dem Schwerter Rathaus stehen. Die Schläuche werden ausgerollt, Leitern aufgestellt und mehrere Feuerwehrleute eilen umher. Doch alle laufen mit einem Lächeln auf den Lippen herum, denn an diesem Freitag gibt es dort keinen normalen Einsatz. Es wird geheiratet. Im Rathaus sind Niklas und Michelle mit ihrer Hochzeitsgesellschaft schon längst im Trauzimmer, während seine Kollegen den Empfang vorbereiten.
„Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr“, verrät eine Bekannte der Familie. Auch im Rathaus ist der Empfang für die frisch verheirateten Feuerwehrleute schon bekannt. „So ein bisschen“, sagt Niklas später, habe er schon damit gerechnet. Seine Kollegen hatten aber „sehr dicht gehalten“. Nur die Drehleiter hat er schon im Trauzimmer gehört. „Manche Geräusche kennt man einfach“, verrät der Schwerter.
Höhen und Tiefen
Neben der Freiwilligen Feuerwehr ist Niklas Hauptberuf jedoch die Elektrofirma Selsen. Dort hat sich das Paar auch kennengelernt. „Michelle hat 2012 ein Praktikum bei mir in der Firma gemacht“, erzählt er. Nach dem ersten Kennenlernen herrschte jedoch erst einmal zwei Jahre Funkstille zwischen dem Paar. „Dann haben wir uns über Facebook wieder gefunden, dort geschrieben und uns immer wieder getroffen“, erzählt der Bräutigam.
Doch nach eineinhalb Jahren zerbricht ihre Liebe wieder. „Wir waren fünf Jahre getrennt“, berichtet Michelle. Doch dann kommen sie in der Coronazeit wieder zusammen und ab dann hält es zwischen dem Paar.
Antrag auf der Drehleiter
Jetzt sind sie sogar verheiratet. Als sie aus dem Rathaus kommen, laufen sie zwischen den aufgestellten Leitern durch und auf einem von Schläuchen umrahmten Weg direkt zum Leiterwagen. Auf dem Gehweg haben sich schon viele neugierige Passanten versammelt. Das frisch vermählte Paar darf nun in den Korb steigen und wird bis über die Baumkronen nach oben gefahren.
„Die Drehleiter hat auch bei unserem Antrag eine Rolle gespielt“, verrät Niklas später. Am 26. Oktober vor zwei Jahren, an das Datum können sich beide gut erinnern, standen sie auf dem Firmenhof auch auf der Drehleiter - und Michelle hat „Ja“ gesagt.
Der Ort hat für beide eine besondere Bedeutung, denn dort hat vor ein paar Jahren eine der Wohnungen gebrannt. „Michelle hat das damals bemerkt und uns alle gerettet“, erklärt Niklas stolz.

Eine unbeschwerte Zukunft
Vor der Hochzeit waren beide sehr nervös, obwohl sie das eigentlich nicht nötig haben, denn was sie aneinander lieben, wissen beide genau. „Ich liebe Michelles Ruhe, ihren Ehrgeiz und dass sie immer sehr natürlich ist“, verrät Niklas. „Außerdem erledigt sie ihre Sachen sehr akribisch“, fügt er hinzu und bringt Michelle dabei zum Lachen.
Michelle liebt an Niklas seine Zielstrebigkeit und dass er sehr aktiv ist. „Er hat immer einen lustigen Spruch drauf“, sagt sie und lächelt ihren Ehemann an.
Für ihre Zukunft, erzählt Nicklas, wollen sie „so lange zusammenbleiben, bis der Tod uns scheidet“. Zudem wünschen sie sich gesunde Kinder. „Einfach unbeschwert“, bringt es Michelle auf den Punkt.
Noch mehr Hochzeit
Im Anschluss an die Hochzeit wird mit Familien und Freunden noch „Das Lokal“ in der Schwerter Altstadt besucht, bevor morgen dann noch weiter geheiratet wird. „Morgen heiraten wir noch kirchlich“, verrät das bereits standesamtlich getraute Paar. Im Anschluss an die Hochzeit wird es dann im Dortmunder Süden noch eine Party geben.